Federer: "Bin vorsichtiger, was ich herausposaune"

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Roger Federer spricht über seinen Rücktritt, das nicht normale Leben seiner Kinder und Doping. "Wenn einer beschissen hat, dann ist fertig."

Er ist aktuell auf Platz 17 im Ranking zurückgefallen, zeigte sich aber zuletzt beim Hopman Cup in Perth nach sechs Monaten Verletzungspause schon in prächtiger Spiellaune. Tennis-Superstar Roger Federer hat auch mit 35 seine große Leidenschaft nicht verloren. Nach dem Aufgalopp bei der inoffiziellen Mixed-WM wird es ab Montag bei den Australian Open wieder richtig ernst für ihn.

Im Interview mit der Nachrichtenagentur sda sprach der 17-fache Major-Sieger über die immer wieder auftauchende Frage nach seinem Rücktritt, das nicht normale Leben seiner Kinder, Doping und warum er nichts dagegen hat, Federer zu sein.

Auch wenn sich Federer in Perth spielfreudig wie eh und je zeigte: Die Meniskusoperation hat doch einiges verändert. "Ich bin schon vorsichtiger, was ich herausposaune", sagt der 35-jährige Basler. "Ich kenne mein Alter und kann sicher nicht bis Tokio 2020 vorausschauen." Vorläufig plane er bis Miami im April. Danach habe er natürlich eine Ahnung, welche Turniere er spielen wolle, "aber das gilt nur, wenn jetzt in den nächsten Wochen und Monaten alles gut geht."

"Das schaffst du locker ohne Doping"

Die Fragen nach seinem Rücktritt würden ihn nicht nerven. "Mühsam war vielmehr, dass es schon 2009 angefangen hat." Er frage sich einfach, wie oft er die Frage noch beantworten solle. "Ich weiß die Antwort ja selber nicht", betonte Federer. Auf eine Art wäre es einfacher, wenn er jetzt schon wüsste, wann genau er aufhören würde. "Ich lasse es auf mich zukommen, und irgendwann werde ich es wahrscheinlich spüren."

Federer nahm auch glasklar Stellung gegen Doping: "Wenn einer beschissen hat, erwarte ich, dass der sofort 'genagelt' wird, dann ist fertig." Er mache sich aber ums Tennis keine Sorgen. Erstens sei der Sport "nicht so abhängig von einem Star, dass du den nicht fallen lassen kannst." Und zweitens: "Tennis ist ja am Ende immer noch ein Spiel, intuitiv, das schaffst du locker ohne Doping." Er verhehlt aber nicht, dass das viele Geld, das heutzutage in den Sport fließt, den Anreiz zum Betrügen deutlich erhöht hat.

Über sein Leben im Rampenlicht beklagt er sich nicht im Geringsten. Federer zeigt sich überzeugt, dass es seinen Kindern gut geht, auch wenn sie kein "normales Leben" haben. "Sie haben mega Spass auf der Tour und viele Freunde." Auch, dass er immer unter Beobachtung steht, mache ihm nichts aus. "Ich habe ja nichts zu verbergen."

(APA/sda)

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