Gerald Melzer in Melbourne bereits ausgeschieden

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Trotz Matchball musste sich Gerald Melzer in der ersten Runde der Australian Open nach fünf Sätzen geschlagen geben.

Der Österreicher Gerald Melzer hat seinen ersten Sieg im Hauptfeld eines Tennis-Grand-Slams verpasst, und zwar nur um einen Punkt. Gegen den Australier Alex de Minaur hatte der 26-Jährige am Montag in der ersten Runde der Australian Open Matchball, ging nach 3:42 Stunden aber als 7:5,3:6,6:2,6:7(2),1:6-Verlierer vom Platz des Show Court 3. Melzer jun. ist in Melbourne auch für das Doppel genannt.

Mit dem 17-jährigen Lokalmatador De Minaur hatte Melzer scheinbar ein Glückslos, der Youngster war nur per Wildcard ins Hauptfeld gekommen. Als 301. der am Montag erschienenen Weltrangliste liegt er aktuell 214 Plätze hinter Österreichs Nummer zwei. Der Niederösterreicher fand aber von Beginn an nicht zu einer konstanten Spielweise, hätte in der Begegnung allerdings trotzdem nicht unterliegen dürfen.

"Ich habe nicht dran geglaubt, dass ich es noch verliere", gestand Melzer enttäuscht ein, nachdem er auch sein zweites Major-Match nach jenem bei den French Open 2016 gegen den Briten Aljaz Bedene verloren hatte. Der ÖTV-Davis-Cupper hatte bei 5:4 im dritten Satz die Chance, sich ein Duell in der zweiten Runde mit Sam Querrey (USA-31) zu sichern, De Minaur gelang aber der Satzausgleich und dann ein schnelles Ende.

Am Ende wird es "körperlich"

"Er ist gelaufen, und ich habe es nicht zu Ende spielen können", meinte Melzer. "Ein viel besseres Los hätte ich nicht bekommen können. Es tut halt weh, dass man mit Matchball verliert. Ich habe leichte Fehler gemacht. Ich habe es nicht geschafft, den Punkt zu beenden." Damit bleibt ihm in Melbourne nur noch die Hoffnung auf Doppel-Erfolge an der Seite des Ukrainers Alexander Dolgopolow.

Melzer glückte im ersten Satz nach mehreren Chancen das Break zum 6:5. Da legte er in Durchgang zwei gleich zum 1:0 nach, De Minaur konterte jedoch mit dem sofortigen Rebreak sowie zur 5:3-Führung. Satz drei holte der Niederösterreicher recht sicher, der Vorsprung eines Breaks im vierten Satz reichte allerdings nicht. In der Entscheidung war der Gegner mit der Unterstützung des Publikums eindeutig stärker.

Melzer gab an, dass auch die Dauer der gut besuchten Partie bei ihm eine Rolle gespielt habe. "Es wird ab einem gewissen Punkt körperlich. Da habe ich mich jetzt auch nicht sonderlich wohlgefühlt im vierten und fünften Satz. Ich werde nach dem Doppel heimfliegen, weiterarbeiten und schauen, dass es besser wird. Ich kann mitnehmen, dass es noch einiges zu trainieren gibt."

Top 100 in Gefahr

Der Weltranglisten-87. hatte das Jahr in Doha mit einer starken Leistung gegen Andy Murray begonnen, war dem Schotten aber im Achtelfinale verloren. Auf dieser Stufe war auch vergangene Woche bei einem Challenger in Canberra Endstation. "Die 45 Punkte hier hätten schon gutgetan", sagte Melzer. Er droht nun nämlich, den Top-100-Status zu verlieren, da ihm nächste Woche weitere 90 Punkte aus der Wertung fallen.

Das soll sich ändern, wenn der jüngere der Melzer-Brüder im Februar wieder auf Sand aufschlägt. Im Wochen-Rhythmus wird er die ATP-Turniere in Quito, Buenos Aires, Rio de Janeiro und Sao Paulo spielen. "Ich glaube, dass ich gut genug für die Top 100 bin. Das ist sicher das Ziel", schloss Melzer. Er hat jedoch auch noch im Februar aus dem Vorjahr einiges an Punkten zu verteidigen.

(red./APA)

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