Damen-Finale in Paris heißt Halep gegen Ostapenko

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Gewinnt Simona Halep erstmals die French Open, ist die Rumänien die neue Nummer 1 der Tennisdamen. Nur noch die ungesetzte Lettin Jelena Ostapenko, die alle in Paris überraschte, kann ihr dieses Erfolgsmärchen verderben.

Das Damen-Finale des zweiten Grand-Slam-Turniers des Jahres heißt Simona Halep gegen Jelena Ostapenko. Die als Nummer 3 gesetzte Rumänin besiegte Karolina Pliskova (CZE-2) nach exakt zwei Stunden mit 6:4, 3:6, 6:3 und steht somit zum zweiten Mal nach 2014 im Finale von Roland Garros.

Zuvor hatte die ungesetzte Lettin Ostapenko ihren Durchmarsch ins Endspiel im Halbfinale der Geburtstagskinder in Paris gegen die als Nummer 30 gesetzte Schweizerin Timea Bacsinszky nach 2:25 Stunden mit 7:6(4), 3:6, 6:3 gewonnen. Ostapenko feierte so ihren 20. Geburtstag mit ihrem bisher größten Sieg, Bacsinszky musste an ihrem 28. Geburtstag den Platz als Verliererin verlassen.

Für Halep geht es nun am Samstag nicht nur um ihren ersten Major-Titel, denn wenn sie gewinnt, löst sie am Montag auch die Deutsche Angelique Kerber an der Spitze der WTA-Weltrangliste ab. Pliskova hätte der Finaleinzug dazu gereicht. Dabei war Halep im Viertelfinale gegen Elina Switolina schon 3:6,1:5 zurückgelegen und hatte später einen Matchball abwehren müssen.

„Ich fühle mich großartig. Es war auch gegen Karolina sehr schwer. Es ist schön, wieder im Finale zu sein“, freute sich Halep, die aktuelle Nummer vier der Welt. „Ich hoffe, ich spiele diesmal besser und kann das Turnier gewinnen. Es wird eine große Herausforderung gegen eine junge Spielerin sein.“ Die bisher einzige rumänische French-Open-Siegerin war 1978 Virginia Ruzici, die seit langer Zeit auch die Managerin von Halep ist. „Sie ist eine Inspiration für mich“, so Halep.

Bereits zuvor hatte die ungesetzte Ostapenko ihren Überraschung-Lauf fortgesetzt. Sie ist die erste ungesetzte Spielerin im Damen-Endspiel von Roland Garros seit der für Jugoslawien angetretenen Slowenin Mima Jausovec (1983/Niederlage gegen Chris Evert). „Ich bin wirklich glücklich über meinen Sieg heute, besonders an meinem Geburtstag. Das ist ein schönes Geschenk. Es war ein Kampf. Ich bin so froh, im Finale zu stehen“, freute sich Ostapenko.

Sie ist nicht nur als erste lettische Frau in einem Major-Halbfinale gestanden. Mit dem Finaleinzug ist die aus Riga stammende Spielerin nun überhaupt Pionierin ihres Landes: Ein Grand-Slam-Einzel-Finale hat auch bei den Männern noch kein Spieler aus Lettland bestritten. Sie wird sich vom 47. WTA-Rang erstmals in die Top 20 schieben und damit in Wimbledon schon gesetzt sein.

Nach 2:25 Stunden nutzte Ostapenko, die vor wenigen Tagen auch von Günter Bresnik im Training als mögliche künftige Nummer eins bezeichnet worden ist, ihren zweiten Matchball. Sie ist übrigens auch die jüngste Endspiel-Teilnehmerin bei einem der vier Grand-Slam-Turniere seit Caroline Wozniacki, die 2009 im Endspiel der US Open erst 19 Jahre alt war, als sie gegen Kim Clijsters verlor.

Ostapenko spielt hochriskantes Tennis: Sie krachte ihrer Gegnerin 50 Winner ins Feld, beging aber auch 45 unerzwungene Fehler. Messungen haben ergeben, dass ihre Vorhand sogar schneller ist als jene von Andy Murray. Sie schlägt bis zu 122 km/h schnell, Murray mit 117.

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