Auch ohne Thiem: Zwei Österreicher im Kitz-Viertelfinale

TENNIS: GENERALI OPEN IN KITZBUeHEL: OFNER (AUT)
TENNIS: GENERALI OPEN IN KITZBUeHEL: OFNER (AUT)APA/BARBARA GINDL
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Nach Ofner auch Gerald Melzer weiter: Nun gegen Sousa Melzer: "Hätte gern Ofis Selbstvertrauen" - Gewinnen beide, steht ein ÖTV-Spieler im Endspiel. Mit Video.

Damit hatte man in Anbetracht der Ausgangslage nicht rechnen können: Trotz der Abwesenheit des heimischen Topstars Dominic Thiem haben sich am Mittwoch mit Sensationsmann Sebastian Ofner und Gerald Melzer beide Wildcard-Österreicher für das Viertelfinale des Generali Open qualifiziert. Und beide haben am Donnerstag gute Chancen, sogar ein mögliches ÖTV-Duell im Halbfinale zu sichern.

Nach dem 6:3,2:6,7:6(3)-Erfolg des Weltranglisten-157. Ofner über den topgesetzten Pablo Cuevas, der Ofner übrigens erstmals in die Top 150 hieven wird, folgte ihm auf dem Center Court von Kitzbühel auch Gerald Melzer. Der Vorjahres-Halbfinalist bewies, dass ihm die Höhenlage in der Gamsstadt liegt, und besiegte den kolumbianischen Qualifikanten Santiago Giraldo nach 81 Minuten mit 6:3,7:6(1). Er trifft nun nicht auf Titelverteidiger Paolo Lorenzi (ITA-3), sondern auf Joao Sousa (POR), der den Italiener 6:7(5),6:4,6:1 bezwang.

"Heute habe ich wenig anbrennen lassen. Das Break, das ich im zweiten Satz bekommen habe, da hat er sehr gut gespielt und viel Risiko genommen", sagte der 27-jährige Melzer, dessen verletzter Bruder Jürgen diesmal aus der Ferne zuschaut. Nun scheint auch dem jüngeren Melzer Kitzbühel auch als Schauplatz endgültig ans Herz gewachsen zu sein. "Ja, absolut. Für mich war es immer der größte Wunsch, in Österreich gut zu spielen. Das ist mir jahrelang nicht gelungen, aber seit letztem Jahr fühle ich mich super wohl und genieße es einfach, da drinnen zu stehen."

Auch Melzer freute sich freilich für Ofner mit, ebenso wie für das österreichische Tennis. "Ich glaube, das Turnier kann sich jetzt nichts Besseres wünschen, dass zwei Österreicher morgen auf dem Center Court spielen. Das ist sehr erfreulich, und auch dass es nicht die immer gewohnten Gesichter sind", sagte der Niederösterreicher.

Gegen Joao Sousa hat Melzer bisher erst einmal beim Davis Cup im Vorjahr in Portugal gespielt. Damals hatte Sousa auf Hartplatz in der Halle mit 3:0-Sätzen gewonnen. Doch am Donnerstag ist der Weltranglisten-150. "Gastgeber" und spielt auf seinem Lieblingsbelag Sand. "Ich habe damals ziemlich eine auf den Deckel bekommen, aber ich glaube, dass es da ein bisserl anders wird. Ich werde schauen, dass ich ihm mein Spiel aufzwingen werde", hoffte Melzer.

Melzer schiebt sich mit dem Erfolg wieder in die Top 130 zurück. An die Rückkehr in die Top 100 bzw. die fixe Qualifikation für die US Open will er aber nicht denken. "Nein, ich habe mich oft genug zerstört an diesem Ziel, dass ich im Grand-Slam-Hauptbewerb sein möchte. Ich schaue einfach, dass ich viele Siege kriege und körperlich fit werde."

Gewinnen Melzer und Ofner am Donnerstag, dann steht sogar ein Österreicher fix im Endspiel, denn es käme zum direkten Duell der beiden Lokalmatadore. Was sagt Melzer zu Ofners rasantem Aufstieg? "Ich hätte gern das Selbstvertrauen, das Ofi hat. Das braucht man als Spieler. Er hat ein sehr gefährliches Spiel, spielt im Moment sehr gut und strotzt vor Selbstvertrauen. Dem kann man nur Respekt zollen."

Aus internationaler Sicht haben sich am Mittwoch die Nummern eins, drei (Titelverteidiger Paolo Lorenzi), vier (Gilles Simon), sechs (Jan-Lennard Struff) und sieben (Jiri Vesely) verabschiedet. Von den acht Gesetzten ist nur noch die Nummer zwei des Turniers, Fabio Fognini (ITA), im Bewerb.

Aufgrund der Wetterprognosen wird am Donnerstag übrigens schon um 11.00 Uhr mit dem Spielbetrieb begonnen. Philipp Kohlschreiber beginnt gegen Dusan Lajovic, danach nicht vor 12.30 trifft Fognini auf Thomaz Bellucci. Im dritten Spiel auf dem Center Court misst sich Ofner mit Renzo Olivo und danach spielt Melzer gegen Sousa.

(Schluss) gw/ef

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