Braucht das Tennis Nick Kyrgios?

Nick Kyrgios im Disput mit dem Stuhlschiedsrichter während seines Zweitrundenspiels gegen Rafael Nadal in Wimbledon.
Nick Kyrgios im Disput mit dem Stuhlschiedsrichter während seines Zweitrundenspiels gegen Rafael Nadal in Wimbledon.APA/AFP/DANIEL LEAL-OLIVAS
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Der 24-jährige Australier Nick Kyrgios ist hochtalentiert und unterhaltsam, sein Verhalten aber häufig inakzeptabel. Wohin führt der Weg des Enfant terribles?

John McEnroe machte sich während seiner Tenniskarriere nicht nur Freunde. Für seine Wutausbrüche auf dem Platz war der US-Amerikaner bekannt, für sein provokantes Verhalten bei Schieds- und Linienrichtern („You cannot be serious!“) gefürchtet. John McEnroe war der Inbegriff des Bad Boys, eines Typen, der gegen den Strom schwimmt. Dass sein größter Rivale, der Schwede Björn Borg, in jeder Hinsicht das genaue Gegenteil von ihm war, verstärkte dieses Rollenbild zusätzlich. McEnroe ließ wirklich niemanden kalt, er bewegte die Massen, polarisierte – und gewann sieben Grand-Slam-Titel, darunter drei Mal Wimbledon.

35 Jahre nach McEnroes letztem Wimbledon-Triumph kennt die Tenniswelt einen neuen Rüpel, quasi eine fortgeschrittene Version von „Big Mac“. Nick Kyrgios spaltet die Fans in zwei Lager, der Australier verhält sich auf und abseits des Platzes gleichermaßen unberechenbar. Von regelmäßigem Training hält der 24-Jährige nichts („ich kann auch so mit den Besten mithalten“), sein Spiel ist erfrischend unkonventionell: Hier ein Service von unten, dort ein zweiter Aufschlag mit 230 km/h. Und ein Match ohne zumindest einen Schlag durch die Beine gibt es bei Kyrgios sowieso nicht.

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