Noch während der laufenden Zeugenanhörungen im Missbrauchsprozess gegen den früheren Arzt der US-Turner trat die Spitze des Verbands US Gymnastics zurück. Rund 100 Turnerinnen hatten beschrieben, wie Nassar sie sexuell missbraucht hatte.
Noch während der laufenden Zeugen-Anhörungen im Missbrauchsprozess gegen den früheren US-Turnteamarzt Larry Nassar ist die Spitze der Geschäftsführung des Turnverbandes US Gymnastics zurückgetreten. Am Montag erklärten sowohl der Vorsitzende des Board of Directors, Paul Parilla, wie auch dessen Stellvertreter Jay Binder und Schatzmeisterin Bitsy Kelley mit sofortiger Wirkung ihre Rücktritte.
In den Anhörungen schilderten rund 100 ehemalige und noch aktive Turnerinnen, wie sie von Nassar sexuell missbraucht wurden. Zugleich erhoben sie zahlreiche Vorwürfe gegen den US-Verband, die Machenschaften des kriminellen Arztes lange Zeit gedeckt zu haben. Die Staatsanwaltschaft fordert für Nassar eine Strafe von 45 bis 125 Jahren.
"Wir unterstützen ihre Entschlussfassung zu diesem Zeitpunkt. Wir glauben, dass dieser Schritt es uns ermöglichen wird, den Wandel innerhalb unserer Organisation effektiver voranzutreiben", heißt es in einer Stellungnahme der Verbands-Präsidentin Kerry Perry zu den Rücktritten der Führungsriege.
Bereits im März 2017 war Steve Penney als damaliger Präsident von US Gymnastics zurückgetreten.
(APA/dpa)