Skispringen: ÖSV-Athleten wollen Tournee erneut gewinnen

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Die "Mannschaft des Jahres" 2012 will auch bei der Vierschanzentournee erneut erfolgreich sein: Gregor Schlierenzauer, Andreas Kofler, Thomas Morgenstern und Martin Koch. (c) GEPA pictures (GEPA pictures Christian Walgram)
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Die letzten vier Jahre ging der Sieg der Vierschanzentournee an einen Österreicher. Das deutsche Team gilt als der größte Konkurrent.

Vier Gesamtsiege in Folge durch vier verschiedene Springer, zudem alle Tagessiege bei der vergangenen Auflage - die ÖSV-Skispringer haben die Vierschanzen-Tournee zuletzt klar dominiert. Cheftrainer Alexander Pointner sieht sein Team vor der am Samstag mit der Qualifikation (16 Uhr) in Oberstdorf beginnenden 61. Auflage aber deshalb nicht unter erhöhten Druck gesetzt. "Wir können mit dieser Situation umgehen", betonte der 41-Jährige. "Größer als der Druck ist die Freude, dass weitere Erfolge dazukommen können."

Pointner fährt mit einem "angenehmen Gefühl der Vorfreude" zu seiner neunten Tournee als Cheftrainer und sieht sein Team so gut vorbereitet wie nie. "Wir haben als Team und mit den Einzelspringern schon alles gewonnen, wir können frei reingehen und müssen nicht Erfolgen nachlaufen", sagte der Tiroler. "Uns ist bewusst, dass ein fünfter Sieg in Folge möglich ist, aber wir müssen uns nicht daran festklammern."

Bisher fünf von sieben Siegern aus Österreich

In der bisherigen Weltcup-Saison haben die Österreicher fünf der sieben Einzelbewerbe gewonnen (Gregor Schlierenzauer drei, Andreas Kofler zwei) und das neu formierte deutsche Team durch Severin Freund zwei. Mit 10:6 fällt auch der Vergleich der Podestplätze zugunsten der ÖSV-"Adler" aus, die restlichen fünf teilen sich auf vier verschiedene Mannschaften auf. Damit weist vieles auf ein Duell ÖSV-DSV hin. Pointner meinte dennoch, man dürfe die Favoritenrolle nicht klein halten und müsse andere Springer ebenso auf der Rechnung haben. Das sieht auch sein Landsmann Werner Schuster, der deutsche Bundestrainer, so.

Die ersten Anwärter kommen nach der Papierform freilich aus den zwei Veranstalterländern. Titelverteidiger ist Gregor Schlierenzauer, der 2011/12 auf den ersten zwei Stationen der Beste war und als erfolgreichster Österreicher schon bei sieben Tournee-Tagessiegen hält. In Innsbruck jagte ihm zuletzt Trainingspartner Andreas Kofler (Gesamtsieger 2010) den ersten Platz ab und in Bischofshofen triumphierte Thomas Morgenstern (2011). Wolfgang Loitzl (2009), der vierte Gesamtsieger im Bunde, hat nach schwächerer vergangener Saison wieder Anschluss an die Spitze gefunden.

Der einzige weitere Tourneesieger im Feld ist der Norweger Anders Jacobsen (2007). Der Schützling des österreichischen Trainers Alexander Stöckl hat in dieser Saison nach einjähriger Pause ein Comeback gegeben und sich gleich beim Saisonauftakt auf der Heimschanze in Lillehammer wie sein Landsmann Anders Fannemel im Vorderfeld platziert. Zuletzt musste aber Weltcupsieger Anders Bardal wieder alleine die Fahne hochhalten.

Schlierenzauer reist entspannt und ohne Druck in den Allgäu. "Weil ich letztes Jahr bereits gewonnen und mir einen Kindheitstraum erfüllt habe. Heuer komme ich mit drei Siegen und zum ersten Mal mit dem Gelben Trikot, das ist eine tolle Motivation", sagte der 22-Jährige und erwartet eine spannende Serie. "Das ganze Feld liegt extrem dicht beisammen, es wird eine lässige Tournee, auch weil die Deutschen wieder so stark sind."

Deutsche Hoffnung

Deren Coach Werner Schuster ist mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden. Der 43-Jährige lässt auch beim ersten Höhepunkt die Strategie nicht aus den Augen, die da heißt, unaufgeregt einen Schritt nach dem anderen zu machen. Deshalb nimmt der Kleinwalsertaler das Wort Tourneesieg auch nicht in den Mund.

Bei den deutschen Fans sind die Hoffnungen auf den ersten Gesamtsieg seit Sven Hannawalds "Viererpack" vor elf Jahren freilich groß. "Wir wollen die bisher gezeigte Qualität weiterführen und unsere Stärken ausspielen", sagte Schuster. "Wir möchten gerade die Springen vor heimischer Kulisse nutzen, um einen Podestplatz oder Tagessieg zu feiern. Die Chancen dafür stehen gut."

Severin Freund hat in Willingen schon erlebt, welch tolle Stimmung nach einem Heimsieg herrscht. "Es wäre schön, etwas Vergleichbares in Oberstdorf oder Garmisch-Partenkirchen zu erleben. Planen kann man das aber nicht. Dazu ist es in der Weltspitze zu dicht", betonte der zweifache Saisonsieger.

(APA)

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