Ski alpin: Hirscher triumphiert im Zagreb-Slalom

Marcel Hirscher
Marcel Hirscher(c) AP (Giovanni Auletta)
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Marcel Hirscher gewinnt vor dem Schweden Andre Myhrer, Dritter wird Mario Matt. Mit dem Sieg löst Hirscher auch wieder Aksel Lund Svindal als Führenden des Gesamtweltcups ab.

"König" Marcel Hirscher hat seine Regentschaft in Zagreb verlängert. Der Salzburger Skirennläufer stellte einmal mehr seine eindrucksvolle Konstanz in den technischen Bewerben unter Beweis und holte sich am Sonntag zum zweiten Mal die "Snow Queen Trophy". Bei der Champagnerdusche auf dem Thron setzte er vorsichtshalber die Skibrille auf. Der 23-jährige Salzburger übernahm damit auch wieder die Führung im Gesamtweltcup, er hat 51 Punkte Vorsprung auf den Norweger Aksel Lund Svindal, der in Kroatien nicht am Start war.

Hirscher setzte sich bei seinem 15. Weltcupsieg mit 0,57 Sekunden Vorsprung auf den Schweden Andre Myhrer und 1,09 auf den Tiroler Mario Matt durch, der damit sein WM-Ticket für Schladming wohl fix in der Tasche hat. In der Slalomwertung liegt Hirscher nun 79 Punkte vor dem München-Sieger und Tagesfünften Felix Neureuther und 90 vor Myhrer.

Wie so oft zeichnete sich das hoch dotierte Bärenberg-Spektakel nicht nur durch fantastische Stimmung unter den dieses Mal 17.000 Zuschauern aus, sondern auch durch schwierige Pistenverhältnisse. Schneeregen bei drei, vier Grad Plus und vor allem im oberen Teil teils dichter Nebel boten nicht für alle die gleichen Verhältnisse, von 77 Läufern auf der Startliste sahen im ersten Durchgang nur 45 das Ziel. Im zweiten war es niederschlagsfrei, aber teilweise stark nebelig und vor allem die Piste schon stark aufgeweicht.

Mit Nummer drei zum Sieg

Hirscher ging mit Startnummer drei ins Rennen und hatte zur Halbzeit nur 1/100 Sekunden Rückstand auf den Schweden Jens Byggmark. Die Verfolger waren Stefano Gross (ITA/0,14), Lokalmatador Ivica Kostelic (CRO/0,23) und Mario Matt (0,50), bei dem ein Patzer vor dem finalen Steilhang die mögliche Bestzeit verhinderte.

"Ich habe von oben bis unten Vollag gegeben. Ein Wunder, dass man hier ein Rennen fahren kann", sagte Hirscher, der vor Weihnachten in Madonna bereits einen Slalomsieg gefeiert hatte.

Im Finale drehte sich freilich alles, und aus der guten wurde dieses Mal eine schlechte Startnummer für Hirscher. Der sich wie im Vorjahr davon nicht beirren ließ: "Ich habe mir Myhrers Lauf angeschaut und wusste, wenn ich eine Chance haben will, dann muss ich brutal andrücken", sagte Hirscher, dessen Vorhaben mit der dritten Laufzeit aufging. "Klar ist die Weltcupführung schön und immer eine Bestätigung, dass man was erreicht hat bisher. Aber lieber wäre mir, wenn ich im Frühling vorne wäre." Byggmark fiel nach groben Fehlern auf den 26. Platz zurück, Gross wurde Vierter und Kostelic zum Leidwesen der Fans nur Achter.

Mario Matt führte seine gute Leistung nicht alleine auf seine Vorliebe für weiche Pisten zurück. "Ich habe über Weihnachten gut trainiert und viel getestet. Ich habe wieder in alles Vertrauen", sagte der zweifache Slalom-Weltmeister. Am letzten Tor des Finallaufes wäre er fast noch gestrauchelt. "Das war eine Schrecksekunde, da bin ich ein bisserl zu frech reingefahren in die letzte Vertikale und habe den Skischuh auf die Stange bekommen. Mit dem Ergebnis bin ich natürlich sehr zufrieden."

Raich neuer ÖSV-Rekordstarter im Slalom

Benjamin Raich machte in Hinblick auf die WM-Teilnahme mit Rang zwölf noch nicht den entscheidenden Meter, stieg aber laut einer ORF-Statistik zum rot-weiß-roten Rekordstarter im Slalom auf. Mit seinem 142. Einsatz hat er einem mehr auf dem Konto als Thomas Stangassinger (141). "Mit dem zweiten Durchgang kann ich schon mehr zufrieden sein, ich merke, dass etwas weitergegangen ist", meinte der Pitztaler, bei dessen Lauf aber auch eine dicke Nebelbank durchgezogen war.

Reinfried Herbst fiel vom 11 auf den 19. Platz zurück, Manfred Pranger (Halbzeit-9.) sah in Lauf zwei das Ziel nicht: "Da war viel Kampf dabei. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Im Training läuft es gut, im Rennen geht nichts. Ich werde aber weiterarbeiten", meinte er niedergeschlagen.

Wolfgang Hörl verpasste als 34. die Teilnahme am zweiten Durchgang ("Ich habe die Spur vom Start weg nicht gescheit getroffen, es war ein einziges Suchen"), Rainer Schönfelder und Manuel Feller waren im ersten Durchgang ausgeschieden. Vor der WM stehen noch die Slaloms in Adelboden, Wengen und Kitzbühel auf dem Programm.

(APA)

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