Nummer eins im Gesamt-Weltcup und doppelter Titelverteidiger: Marcel Hirscher will immer auftrumpfen, er spricht über Liebe, Ligety, Leid und Limits.
Sie haben es in allen neun bisherigen Technikrennen des Winters aufs Podest geschafft. Sie scheinen also das Spiel mit dem Limit perfekt zu beherrschen. Wie begründen Sie Ihre aktuelle Sicherheit?
Hirscher: "Das viele und ständige an die Grenze Gehen bringt ein gewisses Gefühl der Sicherheit. Wenn man in jedem Trainingslauf am Maximum fährt, dann gewöhnt man sich irgendwann daran, sich am Limit zu bewegen."
Sie haben 2012 auf dem Chuenisbärgli beide Rennen gewonnen. Zählt Adelboden zu Ihren Lieblingsrennen?
Hirscher: "Adelboden ist in gewisser Weise einzigartig. Die Einfahrt in den Zielhang ist unglaublich, unten wartet ein Kessel wie ein Fußballstadion mit 20.000 Schweizer Flaggen. Zudem sind die Schweizer ein äußerst faires Publikum. Das sind schon sehr prägende Erlebnisse, Adelboden ist ein richtig cooles Rennen."
Ted Ligety hat in Adelboden erstmals jetzt gewonnen. Ist der US-Amerikaner aufgrund seiner bestechenden Form der Mann, den es zu schlagen gilt?
Hirscher: "Ich denke, dass es so ist."
Im Jänner warten mit Adelboden, Wengen oder Kitzbühel jede Menge prestigeträchtige Rennen. Ist das schon ein guter Test für den Februar mit der Heim-WM in Schladming?
Hirscher: "Jetzt kann ich ja noch locker und groß reden. Aber ich bin wirklich der Meinung, dass die WM ein Rennen wie jedes andere ist. Einen Orden kriegst nur dann, wenn du schnell Ski fährst. Natürlich ist der Stellenwert höher und der Trubel wird größer sein. Aber mehr als beim Nachtslalom oder beim vergangenen Weltcup-Finale kann eh nicht los sein."