Ski: Nur Innerhofer war schneller

Innerhofer schneller
Innerhofer schneller(c) EPA (ANGELIKA WARMUTH)
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Christof Innerhofer verhinderte in der Abfahrt von Garmisch einen österreichischen Dreifachsieg.

Beinahe hätten Österreichs Abfahrtsasse in Garmisch die perfekte Wiedergutmachung für die WM-Pleite geliefert. Doch Christof Innerhofer hat offenbar wenig übrig für derartige Sentimentalitäten, der Südtiroler fuhr auf der Kandahar-Piste Bestzeit und verhinderte einen ÖSV-Dreifacherfolg. Direkt hinter dem Südtiroler klassierten sich nämlich Georg Streitberger, Klaus Kröll und Hannes Reichelt.

„Heute war das Glück mit den Hundertsteln auf meiner Seite. Mir ist aber auch wirklich ein Traumlauf ausgekommen“, sagte Innerhofer, der besonders gern nach Süddeutschland kommt. Dort krönte er sich bei der WM 2011 mit Gold im Super-G, Silber in der Super-Kombination und Bronze in der Abfahrt zum „Winnerhofer“. „Diese Strecke liegt mir einfach, da gebe ich immer 120 Prozent, weil ich mich gut fühle“, erklärte er seine Fahrt zum sechsten Weltcupsieg, dem vierten in der Abfahrt.

Der Lauf von Streitberger ließ Innerhofer aber noch einmal kräftig zittern. Der Salzburger ging mit Startnummer 30 auf die – nach den verkürzten Trainings – wieder verlängerte Strecke und zeigte bei besser werdenden Sichtbedingungen eine fehlerfreie Fahrt. Am Ende fehlten zwölf Hundertstel zum dritten Weltcupsieg. Der zweite Platz bedeutete dennoch die beste Abfahrtsplatzierung seiner Karriere, entsprechend groß war Streitbergers Freude. „Ein Riesenerfolg, dem Sieg trauere ich nicht nach. Mir taugt es total, dass es endlich auch einmal im Rennen funktioniert hat“, sagte der 31-Jährige, der sich zugleich als Teamplayer präsentierte. „Dem Klaus hätte ich es sogar vergönnt, wenn ich vier Hundertstel langsamer gewesen wäre.“

Die zusätzlichen 20 Punkte für den zweiten Platz hätte Teamkollege Klaus Kröll wohl zu gern angenommen, der Steirer ist zwei Bewerbe vor Schluss nämlich noch voll im Rennen um die kleine Kristallkugel in der Abfahrt. „Das kann irgendwann viel ausmachen“, sagte der Titelverteidiger, dem aktuell 38 Punkte auf den führenden Aksel Lund Svindal fehlen. Von WM-Groll wollte der 32-Jährige hingegen nichts wissen. „Natürlich wäre ein Podestplatz bei der WM schön gewesen, aber das ist vorbei und gegessen. Jetzt will ich meine Chance im Abfahrtsweltcup nutzen.“

Für Hannes Reichelt blieb wie im WM-Super-G nur der vierte Platz. „Heute war es schwierig zu fahren, die Piste war extrem unruhig. Aber wir haben gezeigt, dass wir doch nicht so blind sind“, sagte der Salzburger im Hinblick auf das starke Mannschaftsergebnis. Vor allem die Jugend zeigte auf, der 21-jährige Johannes Kröll – Großcousin von Namensvetter Klaus – fuhr mit Platz zehn ebenso sein bestes Weltcupresultat ein wie Frederic Berthold, Sohn von Cheftrainer Mathias Berthold, als 17. Matthias Mayer (11.), Max Franz (12.), Joachim Puchner (15.) und Otmar Striedinger (18.) komplettierten das starke Resultat.

Nicht ganz zufrieden war Aksel Lund Svindal mit seinem fünften Platz. „Natürlich will man als Weltmeister mehr“, sagte der Norweger. Im Abfahrtsweltcup rückten Innerhofer und Kröll näher. Im Duell um den Gesamtweltcup konnte Svindal auf Marcel Hirscher vor dem heutigen Riesentorlauf (13 Uhr/ORFeins) nur 45 Punkte aufholen und hat 169 Zähler Rückstand.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.02.2013)

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