Österreich unterlag Frankreich mit 1:3 und steht nun unter Druck. Der erneute Abstieg droht, auch Thomas Vanek war machtlos.
Helsinki/Fin. Österreichs Eishockey-Spieler haben nichts dazugelernt. Einem durchaus passablen Spiel samt erwarteter Niederlage gegen eine Großmacht, bei der A-WM 2013 in Helsinki war es am Samstag die USA (3:5), folgt im nächsten, aber weitaus wichtigeren Spiel der komplette Einbruch. Nicht anders ist der Auftritt der Mannschaft von Teamchef Manny Viveiros gegen Frankreich zu bezeichnen. Am Sonntag setzte es eine enttäuschend klare 1:3-Niederlage. Es ist jedoch ein Rückschlag mit Folgen: Diese Partie galt als „Schlüsselspiel“ im Kampf um den Klassenerhalt.
Dem Eishockey-Team droht damit der erneute Abstieg. In diesem Punkt zeigen die Cracks seit der Heim-WM 2005 Konstanz: Jedem Abstieg folgte der direkte Wiederaufstieg und umgekehrt. Nur noch Siege am Dienstag gegen Lettland und am Mittwoch gegen Deutschland (jeweils 15.15 Uhr, ORF1) würden den Absturz verhindern. Punkte gegen Finnland, Vizeweltmeister Slowakei und Weltmeister Russland wären eine Sensation. In dieser Form ist das jedoch vollkommen undenkbar.
„Sie haben getroffen – und wir nicht“
Kapitale Abspielfehler im eigenen Drittel, inexistentes System im Spielaufbau, mangelhafte Chancenauswertung oder Pech (drei Stangenschüsse) – und eine desorientierte Abwehr machten es den Franzosen leicht. Auch Torhüter Bernhard Starkbaum ließ erneut Fangsicherheit vermissen. „Die Franzosen haben in der Abwehr sehr gut gespielt“, suchte Thomas Vanek, der Österreichs Tor erzielte, nach einer Erklärung. „Sie führten schnell mit 2:0, sie haben ihre Chancen verwertet – wir nicht.“
Gruppe H in Helsinki: Frankreich – Österreich 3:1 (2:0, 1:0, 0:1). Tor: Vanek (48.); Finnland – Slowakei 2:0 (1:0, 0:0, 1:0), Russland – Lettland 6:0 (1:0, 3:0, 2:0).
Gruppe S, in Stockholm: Kanada – Dänemark 3:1 (0:1, 2:0, 1:0), Norwegen – Slowenien 3:1 (2:1, 0:0, 1:0), Tschechien – Schweden 1:2 (0:1, 1:1, 0:0), Weißrussland – Slowenien 4:3 (1:1, 1:0, 2:2).
("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.05.2013)