Thomas Vaneks NHL-Transfer von Buffalo zu den New York Islanders sorgt für Aufsehen. Teamchef Viveiros träumt von der Österreicher-Linie mit Michael Grabner.
New York/Wien. Thomas Vanek geht in der National Hockey League ab sofort im Big Apple auf Torjagd. Der Stürmer, 29, wurde nach neun Jahren von Buffalo zu den New York Islanders transferiert. Vanek ist damit neuer Teamkollege von Michael Grabner, der ebenfalls für das Team aus Long Island spielt.
Dass sowohl Vanek als auch Tabellenschlusslicht Buffalo einem Wechsel nicht abgeneigt waren, sickerte in den vergangenen Wochen durch. Immerhin bestritt er die letzte Saison des Siebenjahresvertrages, der 50 Millionen Dollar (36,29 Mio. Euro) wert war, und der Klub wollte nach enttäuschenden, teuren Saisonen den Umbau weiter vorantreiben, neue Spieler verpflichten. Zudem wäre Vanek mit Saisonende „Free Agent“ gewesen. Er hätte sozusagen ablösefrei einen neuen Klub suchen können.
Buffalo-Manager Darcy Regier kam dieser Deal gelegen. Im Gegenzug erhielt er Matt Moulson und zwei Draft-Optionen in den kommenden Jahren. Überraschend war nur, dass Vanek (vier Tore und fünf Assists in dieser Saison) entgegen vieler Spekulationen nicht in Minnesota, sondern bis Saisonende bei den Islanders anheuerte. Der fünftbeste Torschütze der Sabres-Geschichte soll heute im Derby gegen die New York Rangers sein Debüt für die Islanders geben.
„Ein richtiger Schritt“
„Ich bin davon überzeugt, dass es für Thomas ein richtiger Schritt ist“, sagt Teamchef Manny Viveiros. Er findet Gefallen an der Situation, dass zwei Teamspieler bei einem NHL-Verein unter Vertrag stehen. Viveiros träumte zwar kurzerhand von einer Österreicher-Linie, doch das müssten letztlich andere entscheiden.
Österreichs Sportler des Jahres 2007 wird jedenfalls definitiv an der Seite von Islanders-Kapitän John Tavares stürmen. Doch Spielpraxis und gemeinsames Training würden Österreich helfen. „Für Olympia in Sotschi ist es optimal“, sagt Viveiros. Die Mannschaft treffe sich im Februar 2014 eine Woche vor Turnierbeginn, ein gemeinsames Testspiel mit den NHL-Spielern werde sich ausgehen. „Doch für die WM im April ist der Wechsel schlecht. Die Islanders kommen sicher wieder ins Play-off – dann sind beide nicht im Team dabei!“
Die Islanders, betreut von Jack Capuano, befinden sich im Aufwind. Der Steirer, der 2003 von Buffalo als Nummer 5 gedraftet worden ist, seitdem 634 Spiele in den Beinen und 269 Treffer erzielt hat, soll dazu beitragen, dass der Stadtrivale der Rangers auch weiterhin wichtige Partien gewinnen kann.
In Buffalo blieb ihm der Traum von Stanley-Cup-Sieg verwehrt. Was nach der Saison mit Vanek passieren wird, ist offen. „Wir schauen uns das Tag für Tag an und fokussieren uns einmal auf die nahe Zukunft. Dann schauen wir, wo wir zu Saisonende stehen“, erklärte Agent Steve Bartlett. (fin)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.10.2013)