Ski alpin: Hirscher gewinnt in Levi vor Matt

Marcel Hirscher
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Marcel Hirscher feierte im ersten Saison-Slalom seinen 19. und den 100. ÖSV-Sieg. Mario Matt avancierte zum ältesten Podestfahrer.

Marcel Hirscher hat dem Druck standgehalten und in Levi gleich den ersten Saisonslalom der Olympiasaison gewonnen. Der Weltmeister siegte vor Landsmann Mario Matt sowie dem jungen Norweger Henrik Kristofferson (19) und fixierte den 100. Weltcupsieg für die ÖSV-Slalomherren. Wie am Vortag Mikalea Shiffrin bekam Hirscher für seinen 19. Weltcupsieg und den 10. Slalom-Podestplatz in Serie ein Rentier.

"Damit habe ich meine Erwartungen übertroffen. Auch wenn's mir keiner glaubt, aber es ist nicht so leicht, wie es aussieht", brachte Hirscher nach seinen zwei nahezu perfekten Fahrten vom Levitunturi seine Erleichterung zum Ausdruck. Die Erwartungen an den 24-jährigen Weltmeister waren enorm hoch gewesen, am Ende stand aber doch sein erster Weltcup-Sieg seit dem Parallel-Cityevent am 29. Jänner in Moskau.

Zur Halbzeit hatte sich mit Hirscher vor dem bemerkenswert starken Felix Neureuther sowie Matt das Führungstrio noch als "WM-Podium" präsentiert. Doch der Deutsche schied im Finale nach einem "Purzelbaum" im wegen des nächtlichen Neuschnees heikel zu fahrenden Steilhang aus, das machte den Weg frei für Kristofferson und den 34-jährigen Matt, der damit zum ältesten Slalomfahrer auf dem Weltcup-Podest avancierte.

Matt sieht noch Reserven

"Perfekt ist es nur, wenn man ganz oben steht", machte Doppelweltmeister Matt aber klar, dass er noch mehr will. "Ich weiß ja vom Training, dass ich im Steilen sogar schneller sein kann als Marcel", gab sich der Routinier selbstbewusst. "Denn ich weiß, wo ich die Zeit, die ich heute im Steilen liegen gelassen habe, suchen muss." Sein Respekt vor Hirscher war dennoch groß: "Er fährt perfekt und komplett am Limit."

Am Halbzeitstand in Levi hatten zunächst nur zwei Dinge überrascht. Einerseits Kristofferson als Vierter trotz Startnummer 20 sowie das Fehlen des schwedischen Vorjahressieger Andre Myhrer. Der 1,90-m-Koloss hatte sich mit Startnummer eins durch gravierende Fehler im Steilhang selbst früh aus dem Rennen genommen.

Durch das Myhrer-Aus entfiel auch das prognostizierte Levi-Duell zwischen dem Titelverteidiger und dem Vorjahreszweiten Hirscher. Auch der Salzburger hatte sich in Lauf eins nach einem "Highsider" im Zielbereich nur mit Mühe im Kurs gehalten. 13 innerhalb nur einer Sekunde liegende Männer kämpften dann im Finale um die Podiumsplätze, das beste Ende hatte Hirscher für sich. Damit nahm dessen eindrucksvolle Serie auch am Polarkreis ihre Fortsetzung. Der Weltmeister kam auch im zehnten Weltcup-Spezialslalom in Folge auf das Podest, inklusive der beiden City-Events im vergangenen Winter sowie der WM hat er dies nun sogar schon in 13 Slaloms in Folge geschafft.

Hirscher: "Einfach saugeil"

"Es ist einfach saugeil, wenn das so aufgeht", freute sich der Salzburger über seinen Triumph. Das "gewonnene" Rentier taufte er "Ferdinand II". Er werde es oft besuchen, erklärte Hirscher vor seinem Heimflug im Privatjet.

Hirscher-Coach Mike Pircher tat sich sieben Wochen nach seinem Fersenbeinbruch mit einem Luftsprung noch etwas schwer. "Das war ein Super-Start. Marcel hat alles perfekt ungesetzt und ist nicht einmal ans Limit gegangen", erklärte der Coach.

Neo-Gruppenchef Marko Pfeifer war vom Start gleich mit dem ersten Doppelsieg seit Adelboden im Jänner (ebenfalls Hirscher vor Matt) natürlich besonders angetan. "Viel besser als Marcel kann man nicht mehr fahren, aber Mario ist dran. Er hat in diesem Winter selbst gut für einen Sieg", war der Trainer überzeugt. Pfeifer lobt ausdrücklich auch Benjamin Raich ("Das ist ein guter Trend") für Platz acht. "Die Rückbesinnung auf den Slalom hat sich ausgezahlt."

Während auch Reinfried Herbst mit Platz 13 zufrieden war, blieb der Rest der ÖSV-Truppe punktlos. Besonderes Pech hatte Manfred Pranger, der nach einem kapitalen Steher im ersten Durchgang vorzeitig passen musste.

(APA)

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