Biathlon: Verschossen in diesen Sport

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Superstars Svendsen und Fourcade witzeln vor dem Auftakt in Östersund, ÖSV-Trainer Krug setzt klare Ziele: „Podestplätze sind Pflicht!“

Östersund. Im Biathlon-Weltcup gibt es kaum Geheimnisse. Dass sich die Stars untereinander gut kennen, ist bekannt. Vor allem in einer Olympia-Saison steckt sich jeder hohe Ziele, so mancher will auch immer der Schnellste sein. Den ersten Schuss der Saison lieferte also Emil Hegle Svendsen via Twitter. Der Norweger machte sich um Martin Fourcade, seinen größten Kontrahenten, Sorgen: „Die Saison beginnt. Bist du bereit?“

Fourcade, in den beiden vergangenen Jahren als Weltcupsieger der Dominator unter den Skijägern, und „SuperSvendsen“, wie sich der extrovertierte Norweger selbst nennt, sind erneut die Hauptdarsteller. Doch vor allem auf Fourcade lastet nach seiner überragenden Saison mit dem Triumph in allen Klassen besonderer Druck. Dass just er den Sieg im Mixed-Rennen von Östersund vergab – er vergaß nachzuladen und bezeichnete seine Trefferquote als „amateurhaft“ – ließ einige Fragen offen. Svendsen schoss makellos und ätzte über seinen Trainingspartner: „90 Prozent Trefferquote ist ein guter Ausgangswert vor den Spielen. Aber in Sotschi musst du fast 100 Prozent schießen, um eine Medaille zu gewinnen.“

Neben diesem Duo will in seiner finalen Saison auch Ole Einar Björndalen, 39, noch einmal mitmischen und seine zwölfte olympische Medaille gewinnen. Und, wer weiß, vielleicht gelingt auch einem ÖSV-Athleten der Lauf auf das Podest. Dass dieses Unterfangen möglich ist, bewies die Staffel mit Silber bei den Spielen in Vancouver, Christoph Sumann gewann Silber in der Verfolgung.

Vorgabe: Podestplatz in jedem Weltcup

Cheftrainer Remo Krug erhofft sich in seinem zweiten Jahr beim ÖSV jedenfalls eine Steigerung. Die Mannschaft soll mehr Podestplätze holen, gab der Deutsche vor den Einzelbewerben ab Donnerstag in Östersund (17.15 Uhr, ORF Sport+) als Devise aus. „Und eine Medaille in Sotschi muss das Ziel sein.“

Im vergangenen Winter haben Dominik Landertinger und Co. fünf Stockerlplätze im Einzel und zwei mit der Staffel geschafft, bei der WM sind sie aber leer ausgegangen. Der Schock saß tief, stellte vieles infrage und sorgte für eine Neuordnung im Teamgefüge. Es herrsche ein „flachere Hierarchie“, sagt Krug. „Etablierte sitzen nicht mehr ganz so fest im Sattel.“ Nur Landertinger und Simon Eder hatten für den Auftakt fixe Startplätze, Konkurrenz aus den eigenen Reihen sorgt auch im Biathlon für gesteigerten Antrieb.

Gesonderten Einsatz verlangt zudem Biathlonchef Markus Gandler, der großen Wert auf das Heimevent in Hochfilzen (ab 6. Dezember) legt. „Das Stockerl muss bei jedem Weltcup das Ziel sein.“ (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.11.2013)

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