Ski alpin: Zettel verpasst Podest, Worley gewinnt

Tessa Worley
Tessa WorleyAPA/EPA/URS FLUEELER
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Tessa Worley siegte im Riesentorlauf in St. Moritz vor Jessica Lindell-Vikarby und Tina Maze. Halbzeitdritte Kathrin Zettel belegte den vierten Platz.

Beim achten Weltcupsieg der Schladming-Weltmeisterin Tessa Worley haben sich Österreich Riesentorläuferinnen gegenüber dem Debakel in Beaver Creek verbessert gezeigt. Kathrin Zettel kam am Sonntag in St. Moritz hinter der Schwedin Jessica Lindell-Vikarby (+0,37) und der Slowenin Tina Maze (0,79) auf Rang vier. Die Schweizerin Lara Gut behielt trotz Ausfalls die Führung im Gesamtweltcup.

Worley verteidigte in dem anspruchsvollen Rennen die Halbzeitführung und zeigte sich erleichtert. "Das war heute sehr wichtig für mich, ich war nicht so gut drauf. Das hat dem Selbstvertrauen gut getan, ich bin nun bereit für die Heimrennen in Courchevel und Val d'Isere", bekannte die 24-Jährige. Lindell-Vikarby ließ nach Platz acht in Sölden und dem Sieg in den USA erneut ein Spitzenresultat folgen, sie führt in der Disziplinwertung vor Zettel und Worley.

Formanstieg bei Maze

Auf einem gutem Weg ist auch Maze, die überlegene Gesamtweltcupsiegerin des Vorjahres verzeichnete nach Platz drei im Levi-Slalom ihr zweites Podest im Olympiawinter. "Ich war schon verärgert nach den Fehlern in dieser Saison. Ich weiß, dass ich gut fahre, aber das muss ich auch zeigen", sagte Maze, die bei dem Rennen auf ihren Lebenspartner und Teammanager Andrea Massi verzichten musste. "Er hat sich nicht wohlgefühlt." Ein zuletzt angedachter und von Massi am Samstag in den Raum gestellter Trainerwechsel wird nun doch nicht vollzogen. "Wir haben das geklärt", meinte Maze.

Zettel war in Beaver Creek als 15. Österreichs Beste gewesen, nur drei ÖSV-Läuferinnen waren in Übersee in die Punkteränge gekommen. Sonntag fiel Zettel zwar noch von Halbzeitrang drei auf vier zurück und hatte beachtliche 1,70 Sekunden Rückstand auf die Siegerin, Anna Fenninger verbesserte sich aber von 14 auf 8, Eva-Maria Brem wurde 15., Andrea Fischbacher 17., Carmen Thalmann 25. und Stefanie Köhle 26.

Zettels schmerzhafte Begegnung mit Tor

Zettel hatte im ersten Durchgang eine schmerzhafte Erfahrung mit einem Tor gemacht, sie blieb mit dem Arm hängen und die zweite Stange schnalzte ihr unglücklich auf den Rücken. "Ich habe die Stange so blöd ins Kreuz gekriegt, das war grausig. Ich hoffe, dass das Voltaren bald zu wirken anfängt", sagte die Niederösterreicherin und begab sich in der Pause in Behandlung. Die auch wirkte. "Das wird jetzt ein schöner blauer Fleck werden. Aber ich war nahezu schmerzfrei."

Abgesehen von einem Fehler, der einige Zeit gekostet hatte, absolvierte Zettel einen guten zweiten Lauf, mit dem Resultat war sie deshalb auch zufrieden. "Guter Platz, gute Punkte. Klar hätte mir ein Podestplatz besser gefallen, aber vom Sieg brauchen wir nicht reden, da war ich heute zu weit weg."

So auch Fenninger, die nach einer ordentlichen Leistung im zweiten Lauf aber wieder lächelte. "Wir haben ein bisschen was verändert und bei mir ist es oft so, dass ich das dann im Rennen nicht gleich umsetzen kann. Ich habe es mir nicht zugetraut, bei meinem Material muss ich aber was tun, sonst ist das tödlich", erklärte die Salzburgerin.

Ausfallsorgie mit ÖSV-Beteiligung

Bereits nach dem ersten Durchgang für die Abreise zusammenpacken konnten Ramona Siebenhofer (37.) sowie Elisabeth Görgl, Michaela Kirchgasser und Mirjam Puchner, die allesamt im technisch herausfordernden ersten Durchgang das Ziel nicht sahen. Görgl war damit an diesem Wochenende nicht vom Glück verfolgt, im Super-G wurde sie von der Schwedin Kajsa Kling noch vom Podest gestoßen, im Riesentorlauf rutschte sie drei Tore vor dem Ziel weg und krachte in den Luftpolster.

"Ich habe gehofft, dass der weich ist, das war zum Glück der Fall. Ist nix passiert, aber ärgert mich, weil die Fahrt okay war. Ich wäre Siebente oder Achte gewesen. Es war nicht leicht zu fahren, es war unten schwierig gesetzt und du musstest die Schwünge genau treffen, um schnell zu sein. Ich weiß, dass ich im Riesen noch etwas zu tun habe", sagte die Steirerin.

Viele Läuferinnen hatten mit Hang, aggressiven Schnee und Setzung Probleme, u.a. schieden Sölden-Siegerin Lara Gut, die damit nach vier Saisonerfolgen in drei Disziplinen bei ihren Heimrennen über einen siebenten Super-G-Rang nicht hinauskam, aber auch Samstagssiegerin Tina Weirather aus Liechtenstein sowie die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin aus.

Im Gesamtweltcup liegt Gut mit 482 Zählern voran, dahinter folgen die Deutsche Maria Höfl-Riesch (461), Weirather (445), Fenninger (437) und Maze (290). Der Damen-Weltcup geht mit einem Slalom am Dienstag in Courchevel weiter.

(APA)

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