Ski alpin: Ligety geschlagen, Hirscher siegt in Alta Badia

Marcel Hirscher
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Marcel Hirscher triumphiert im Riesentorlaufklassiker von Alta Badia. Ted Ligety muss sich mit Rang drei zufriedengeben.

Marcel Hirscher ist ein Segen für den österreichischen Skisport. Der 24-jährige Salzburger ist nicht nur ein absolutes Ausnahmetalent, sondern auch oft der Retter in der Not. Beim Riesentorlaufklassiker in Alta Badia beendete er nicht nur eine lange Durststrecke der ÖSV-Athleten, sondern verhinderte nach den dürftigen Gröden-Ergebnissen auch die nächste Pleite. Hirscher feierte auf der Gran Risa, auf der die Österreicher seit 1997 sieglos waren, seinen insgesamt 21. Weltcupsieg, den zehnten im Riesentorlauf.

Der Jubel des Triumphators war relativ verhalten. „Für diesen Sieg“, sagt er erleichtert, „haben sich sehr viele Menschen den Arsch aufgerissen.“ Es galt einen materialtechnischen Rückstand auf Ted Ligety wettzumachen. „Mein Dank gilt der Entwicklungsabteilung von Atomic.“ Hirscher hat die vergangenen Tage optimal genützt, um auf der Reiteralm zu tüfteln. „Nicht am Material“, wie er sagt, „sondern am Set-up.“ Jetzt läuft wieder alles rund, man könnte eigentlich sagen, wie geschmiert. „Wir haben die Grundlage für diesen Erfolg gelegt.“

Hirscher hat heuer schon den Slalom in Levi und den Riesentorlauf in Val d'Isere gewonnen, in Frankreich aber ist Ted Ligety, das Maß aller Riesentorlaufdinge, ausgefallen. In Alta Badia hat Hirscher den US-Amerikaner klar geschlagen. „Siege fühlen sich immer gut an“, sagt der 24-Jährige aus Annaberg im Lammertal. „Aber dieser ist natürlich besonders schön.“ Auch, weil auf der selektiven und kräfteraubenden Gran Risa zuvor erst drei Österreicher triumphieren konnten.

Hirscher: "Jetzt kann Weihnachten kommen"

Der regierende Slalomweltmeister hat für heuer sein Ziel erreicht, es ist ihm gelungen, das Rote Trikot des Führenden im Spezialweltcup zu verteidigen. Sein Vorsprung auf Ted Ligety beträgt 60 Punkte. „Und jetzt kann Weihnachten kommen“, sagt Marcel Hirscher. „Mit Laura kuscheln und mit dem Hund spazieren gehen.“
Fehlerfrei war die Fahrt von Marcel Hirscher nicht, eine extreme Innenskilage aber hat er dank einer akrobatischen Einlage gemeistert. Er war immer noch schnell genug, um den wilden Franzosen Alexis Pinturault im Zaum zu halten. Ted Ligety, in Val d'Isere und auch im Super-G von Gröden ausgeschieden, musste sich mit Rang drei zufriedengeben. Marcel Hirscher feierte indes ein kleines Jubiläum, in Alta Badia stand er zum insgesamt 50. Mal auf dem Podest.

Neben Hirscher hat es auf der Gran Risa nur ein zweiter Österreicher in den 2. Durchgang geschafft. Benjamin Raich belegte letztlich Rang sieben. „Ein Lichtblick“, sagt der 35-Jährige. „Ein versöhnliches Ende vor den Feiertagen.“ Der Rest der ÖSV-Truppe enttäuschte. Schörghofer kam zu Sturz, Reichelt, Mathis, Feller, Kriechmayr waren für das Finale zu langsam.

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