Eishockey: "Neuer Besen" für das Nationalteam

 Daniel Ratushny
Daniel Ratushny APA/HERBERT PFARRHOFER
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Der 43-jährige Daniel Ratushny ist auch Trainer von Meister Red Bull Salzburg. Er erhielt einen Einjahresvertrag mit Option auf Verlängerung.

Der Kanadier Daniel Ratushny arbeitet im österreichischen Eishockey ab sofort in einer Doppelfunktion. Der 43-jährige Neo-Trainer von Meister Red Bull Salzburg wurde am Mittwoch auch als Teamchef der ÖEHV-Nationalmannschaft präsentiert. Ratushny folgt Manny Viveiros nach und erhielt einen Einjahresvertrag mit Option auf ein weiteres Jahr.

"Es ist eine große Herausforderung und ein großes Privileg, diesen Job bekommen zu haben", erklärte Ratushny, der als Trainer bereits Erfahrungen in Kanada (Assistent an der University of Ottawa), in der Schweiz (2009 - 2011 in Olten) und in Deutschland gesammelt hat. Als Coach der Straubing Tigers ist er dort 2012 zum Trainer des Jahres in der DEL gewählt worden.

Drei Co-Trainer

Mitte Mai ist Ratushny, mit Kanada 1992 Olympia-Zweiter, zum Trainer von Salzburg bestellt worden, nun übernimmt er auch das Nationalteam. Unterstützung erhält er von einem österreichischen Assistenten-Trio. Dieter Kalt, Christoph Brandner und Reinhard Divis, allesamt Mitglieder des ÖEHV-Jahrhundert-Teams und in der vergangenen Saison gemeinsam für das U20-Team verantwortlich, fungieren als Co-Trainer des im österreichischen Eishockey noch unerfahrenen Nordamerikaners.

"Der Informationsstand ist derzeit nicht so hoch", gestand Ratushny, die Lernkurve werde aber steil sein. Daher legte er seine Strategie fest: Zuerst die Heimarbeit erledigen, also das österreichische Eishockey und seine Spieler kennenlernen, danach einen Plan machen und diesen dann umsetzen.

"Jetzt ist die Zeit für Infos einsammeln über das Programm und die Spieler und die Planung. Wichtig ist, eine klare Kultur in die Mannschaft zu bringen, ein Grundprinzip, und natürlich eine Identität, wie wir spielen. Ein einfaches System ist wichtig, denn man hat im Nationalteam nicht so viel Vorbereitungszeit, jeder Spieler muss diese System schnell verstehen."

"Ein neuer Besen kehrt gut"

Die Aufgabe, die Ratushny zu bewältigen hat, ist groß. Österreichs Nationalteam steckt mitten im Umbau, von Olympia in Sotschi zur B-WM in Südkorea ist der Altersschnitt von 31 auf 24 Jahre gefallen. Mit einer jungen und unerfahrenen Truppe hat Viveiros den Aufstieg geschafft, sein Vertrag wurde dennoch nicht verlängert. Nun soll unter Ratushny bei der WM im Mai 2015 in Prag erstmals seit 2004 wieder der Klassenerhalt geschafft werden.

"Ein neuer Besen kehrt gut", begründete Verbandspräsident Dieter Kalt den Trainer-Wechsel. "Es ist ein neuer Motivationsschub für die junge Mannschaft. Ich erwarte, dass Spieler von Daniel das mitbekommen, was Kanadier ausmacht: alles geben und als Mannschaft auftreten." Die "Zielvorstellung", aber kein Muss, ist der Klassenerhalt, so Kalt, der sich ausdrücklich bei RB Salzburg bedankte, das dem neuen Teamchef die Doppelfunktion gestattet wurde.

Mit der Teamchef-Suche war Sportdirektor Alpo Suhonen beauftragt. "Wir haben schnell eine gemeinsame Sprache gefunden. Wir werden mit einer jungen Mannschaft weiterarbeiten und wollen mit österreichischen Assistenten einen ganz neuen Weg gehen", sagte Suhonen und gab das klare Ziel aus: "Wir wollen in Prag in der A-Gruppe bleiben. Endlich."

(APA)

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