Ski alpin: Riesch gewinnt Tarvis-Superkombi vor Vonn

Maria Riesch
Maria Riesch(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Doris Schlagbauer)
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Die Deutsche macht im Gesamtweltcup etwas Boden gut. Anja Pärson aus Schweden gewinnt als Fünfte die kleine Kristallkugel. ÖSV-Läuferin Kathrin Zettel wird mit einem tollen Slalom Dritte.

Die Superkombination in Tarvis brachte noch keine Vorentscheidung im Gesamtweltcup: Die Deutsche Maria Riesch holte sich den Sieg vor Lindsey Vonn und konnte damit den Abstand um 20 Punkte verkürzen. Im Spitzenduell steht es nun 1194:1035 Punkte für die Amerikanerin. Die kleine Kombi-Kristallkugel ging an die Schwedin Anja Pärson, die Fünfte wurde.

Eine tolle Slalomleistung zeigte Kombi-Weltmeisterin Kathrin Zettel. Die Österreicherin, die nach der Abfahrt nur 23. war, stieß noch auf Platz drei vor. Elisabeth Görgl als Achte und Anna Fenninger als Neunte kamen noch unter die besten Zehn, Andrea Fischbacher wurde 21.

Zettel "etwas überrascht"

"Ich bin schon ein bisschen überrascht, denn die Abfahrt hier ist wirklich nicht maßgeschneidert für mich", freute sich Zettel. "Da sieht man, was in der Kombi möglich ist und was der Slalom ausmacht." Elisabeth Görgl wurde als Achte zweitbeste ÖSV-Fahrerin.

Im Ziel von Tarvis sah man fast nur zufriedene Gesichter. Riesch freute sich über ihren ersten Nicht-Slalom-Sieg in diesem Winter. "In der Superkombi ist es bisher ja nicht so gut gelaufen für mich. Umso schöner, dass es heute doch noch geklappt hat", meinte die 24-jährige Garmisch-Partenkirchnerin.

Vonn mit "Sicherheitsslalom"

Vonn war zufrieden, weil sie sich wegen ihrer Daumenverletzung im Slalom nicht viel ausgerechnet hatte. "Das war ein Sicherheitsslalom. Ich wusste, dass es heute gegen Maria schwierig sein wird, zu gewinnen. Für mich war wichtig, ins Ziel zu kommen, Platz zwei ist okay für mich", sagte Rieschs Busenfreundin, deren Vorsprung in der Gesamtwertung um 20 Zähler auf 159 Punkte schmolz.

Vonn kann aber schon am Wochenende wieder mächtig davonziehen, denn in den Speed-Rennen macht ihr bei der WM verletzter Daumen kein Problem. Das sieht auch Riesch so. "Ich glaube nicht, dass es so spannend bleibt. Jetzt kommen nur Speed-Rennen, und da ist Lindsey nicht zu schlagen. Das ist dann aber auch okay, dass sie den Weltcup gewinnt. Ich versuche halt, noch ein bisschen dagegenzuhalten."

Pärson gewinnt und verliert

Zu den Strahlefrauen gehörte auch Pärson, wenn auch etwas gedämpft. Die Schwedin hatte in der Abfahrt einen groben Fehler gemacht und musste deshalb im Slalom sogar riskieren, um wenigstens die - ihre bereits siebente - Kristallkugel zu sichern. "Aber im Weltcup habe ich verloren", ärgerte sich Pärson. Als Weltcup-Dritte glaubt sie im Gegensatz zu Riesch noch an ihre Chance, beim Heim-Finale in Aare auch großes Kristall gewinnen zu können.

"Vielleicht kann ich am Samstag die Abfahrt gewinnen. Ich habe schon zwei Mal den Weltcup gewonnen und weiß, dass es immer bis zum letzten Rennen geht", meinte Pärson. "Die Punkte kommen und gehen schnell."

Zettel lässt Abfahrt aus

Die Spezial-Abfahrt am Samstag in Tarvis (11:00) ist die längste der Saison, und Pärson hatte in beiden Trainings trotz einiger Fehler bewiesen, dass sie hier Mitfavoritin ist. Zettel lässt die Abfahrt, auf der sie sich vor zwei Jahren so schwer verletzt hat, aber aus. "Mir fehlt's noch am Gleitvermögen. Ich spare Kraft für den Super-G am Sonntag."

Görgl ("Ich muss wieder mehr Slalom trainieren") peilt einen Top-5-Platz an, das wäre für Renate Götschl derzeit schon so wie ein Sieg. "Aber ich mag den Ort hier", sagte die kriselnde Speed-Queen, die nach der völlig missglückten WM in Tarvis Rücktrittts-Gerüchte schnell zerstreut hatte.

Ergebnis:

1. Maria Riesch (GER) 2:18,57 Min. (1:31,98-46,59)

2. Lindsey Vonn (USA) 2:19,06 + 0,49 (1:31,22-47,84)

3. Kathrin Zettel (AUT) 2:20,60 + 2,03 (1:33,57-47,03)

4. Rabea Grand (SUI) 2:20,62 + 2,05 (1:33,50-47,12)

5. Anja Pärson (SWE) 2:20,82 + 2,25 (1:32,57-48,25)

6. Johanna Schnarf (ITA) 2:21,36 + 2,79 (1:32,94-48,42)

7. Andrea Dettling (SUI) 2:21,38 + 2,81 (1:33,37-48,01)

8. Elisabeth Görgl (AUT) 2:21,58 + 3,01 (1:32,81-48,77)

9. Anna Fenninger (AUT) 2:21,87 + 3,30 (1:33,22-48,65)

10. Nadja Kamer (SUI) 2:21,99 + 3,42 (1:32,10-49,89)

Weiter:

22. Andrea Fischbacher (AUT) 2:22,85 + 4,28 (1:33,01-49,84)

29. Margret Altacher (AUT) 2:24,02 + 5,45 (1:34,42-49,60)

30. Stefanie Köhle (AUT) 2:24,28 + 5,71 (1:34,52-49,76)

Weiter:

34. Regina Mader (AUT) 2:24,84 + 6,27 (1:33,48-51,36)

39. Eva Maria Brem (AUT) 2:25,28 + 6,71 (1:34,45-50,83)

43. Christina Staudinger (AUT) 2:25,84 + 7,27 (1:34,59-51,25)

Ausgeschieden in Abfahrt u.a.: Stefanie Moser (AUT)

Im Slalom u.a. nicht gestartet: Renate Götschl (AUT)

(APA/Red.)

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