Kuttin: Absprung in ein neues Zeitalter

SKI JUMPING - FIS Summer Grand Prix
SKI JUMPING - FIS Summer Grand Prix(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Josef Bollwein)
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Heinz Kuttin folgte Alexander Pointner als heimischer Cheftrainer nach. Heute wartet im deutschen Klingenthal die erste Bewährungsprobe der Saison.

Klingenthal. Mit Heinz Kuttin als neuem Cheftrainer und ohne den zurückgetretenen Olympia-Sieger Thomas Morgenstern starten die ÖSV-Skispringer heute in Klingenthal in den Weltcup. Der Winter 2014/15 ist mit Vierschanzentournee, WM in Falun (Schweden) und der Weltcupgesamtwertung reich an Höhepunkten. Unter Kuttin ist das Nationalteam wieder näher zusammengerückt.

Der 43-jährige Kärntner hat als Nachfolger des langjährigen Erfolgscoaches Alexander Pointner ab dem ersten Tag der Vorbereitung Wert darauf gelegt, dass alle an einem Strang ziehen. Das betrifft die Teilnahme an den Trainingslehrgängen ebenso wie die Arbeit am Material. „Die Athleten haben rasch gesehen, dass ich ein offenes Ohr habe und jeden individuell arbeiten lasse, auch wenn die Marschrichtung klar definiert ist“, erklärte Kuttin. „So wie das Team jetzt zusammengewachsen ist, ist sehr erfreulich zu beobachten.“ Weltcuprekordgewinner Gregor Schlierenzauer, Andreas Kofler, Tourneesieger Thomas Diethart, Michael Hayböck und Stefan Kraft haben die Vorbereitung gemeinsam absolviert, Routinier Wolfgang Loitzl (35) stieß erst im Herbst dazu.

Dieses Sextett bestritt gestern die Qualifikation für den sonntägigen Einzelbewerb (11.30 Uhr), heute (16, beide live ORF eins) wird die Saison mit einem Teambewerb eröffnet. Die Veranstalter im Vogtland nahe der tschechischen Grenze haben mit finnischer Technologie bei Plusgraden Schnee produziert und die Großschanze präpariert. Die großen Teams wie das Sextett der Österreicher, die Deutschen, Norweger, Polen und Slowenen nehmen den Weltcup ohne Schneesprünge in Angriff.

Kuttin ist mit der Form der Athleten jedenfalls sehr zufrieden, wenngleich er vor seinem zweiten Engagement als Cheftrainer nach jenem bei den Polen doch Spannung verspürt. „Aber wenn ich sehe, wie trainiert wurde und wie sie gemeinsam am Material gearbeitet haben, dann stimmt mich das sehr positiv. Das war zuletzt nicht mehr da, das habe ich als Stützpunkttrainer gemerkt“, betonte der Doppelweltmeister von 1991. „Das möchte ich auch dann sehen, wenn einmal ein Wettkampf in die Hose geht.“

Die Athleten mit Schlierenzauer an der Spitze sind von der Arbeit mit dem neuen Chef angetan, sie spüren frischen Wind. Der 24-jährige Tiroler will nicht ergebnisorientiert denken, mit der Freude am Sport sollen sich rasch wieder Topleistungen einstellen. Sein 52. und bisher letzter Weltcupsieg datiert von Anfang Dezember 2013.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.11.2014)

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