ÖSV-Adler legen zu Saisonauftakt Bruchlandung hin

Gregor Schlierenzauer
Gregor SchlierenzauerGEPA pictures
  • Drucken

Österreich wurde beim Teambewerb in Klingenthal nur Achter - die schlechteste Weltcupplatzierung. Der Sieg ging an Deutschland.

Die österreichischen Skispringer haben am Samstag einen Fehlstart in die neue Weltcup-Saison hingelegt. Im Teambewerb in Klingenthal klassierte sich das ÖSV-Quartett nur an der achten Stelle, das Ausscheiden nach dem ersten Durchgang wurde nur um einen Zehntelpunkt vermieden. Olympiasieger Deutschland gewann vor Japan und Norwegen, Österreich lag 130 Punkte zurück.

Stefan Kraft sorgte für einen guten Beginn und durfte auch mit seinem zweiten Sprung zufrieden sein (134/131 m), seine Kollegen Andreas Kofler, Michael Hayböck und Gregor Schlierenzauer vermochten hingegen nicht ihre besten Leistungen abzurufen. "Wir sind gestern mit den ersten Schneesprüngen gut reingestartet und wollten im Wettkampf einen Step draufsetzen. Vielleicht wollten sie es zu sehr erzwingen", sagte Cheftrainer Heinz Kuttin. "Der Schuss ist nach hinten losgegangen."

Kuttin: "Muss aus den Köpfen raus"

Trotz des bisher schwächsten Abschneidens in 71 Weltcup-Teambewerben (27 ÖSV-Siege) und der Enttäuschung im gesamten Team war Kuttin von einer Wende zum Besseren überzeugt. "Wir haben sehr gut trainiert, wir wissen, wo wir stehen. Jetzt müssen wir analysieren und es am Sonntag besser machen. Einiges muss aus den Köpfen raus", erklärte der Kärntner.

Startspringer Kraft meinte, er habe gut reingefunden und ein gutes Gefühl auf der Schanze entwickelt. Vom schwachen Abschneiden war er völlig überrascht. "Das hätte sich keiner gedacht. Ich hab' mich überhaupt nicht ausgekannt", sagte der Salzburger. "Wir werden uns im Einzelbewerb am Sonntag hoffentlich revanchieren."

Auch Schlierenzauer enttäuschend

Schlierenzauer, der als einziges Mitglied das Weltmeisterteams von 2013 am Samstag dabei war, war mit 125 und 129,5 Metern weit von den Besten entfernt - Anders Fannemel (NOR) kam auf 144 m, Simon Ammann auf 143,5 m, Roman Koudelka auf 143 und 141,5. "Das war nicht Fisch und nicht Fleisch", meinte der zweifache Weltcup-Gesamtsieger. "Ich bin technisch und mit dem Material noch nicht dort, wo ich hin will. Und wenn keiner sein Potenzial abruft, ist das bei diesem hohen Niveau fatal." Am Abend war jedenfalls Analyse angesagt, am Sonntag (11.30 Uhr/live ORF eins) wollten die ÖSV-"Adler" deren Ergebnisse positiv umsetzen.

Hayböck (124/127 m) war am Vortag souverän gesprungen, im Bewerb ließ er die Lockerheit vermissen. "Ich bin nicht ins Springen gekommen", meinte der Oberösterreicher. "Aber ich mache mir deshalb keine großen Gedanken, am Sonntag kann es schon wieder funktionieren." Andreas Kofler (122,5/128,5) war froh, dass er das Vertrauen des Trainers bekommen hatte. "Ich konnte mich im zweiten Durchgang steigern, bin aber nicht dort, wo ich hin möchte. Es gibt noch Absprungprobleme", meinte der Tiroler.

Deutschland bejubelt Heimsieg

Dem DSV-Team des Vorarlberger Cheftrainers Werner Schuster gelang hingegen ein Auftakt nach Maß. 7.500 Zuschauer in der Vogtland-Arena bejubelten den Erfolg des ausnahmslos stark springenden Quartetts Markus Eisenbichler, Richard Freitag, Andreas Wellinger und Severin Freund. Der Vorsprung auf Japan betrug nach spannendem Duell schließlich doch 29,1 Punkte.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.