Ski alpin: Herbeigesehnter Befreiungsschlag der Abfahrer

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Nach dem schlechtesten Saisonstart der Geschichte zeigen Österreichs Abfahrer in Santa Caterina auf. Vier ÖSV-Herren landen in den Top sechs.

Santa Caterina/Kühtai. Den österreichischen Topabfahrern ist gerade rechtzeitig vor dem Jahreswechsel ein beeindruckender Befreiungsschlag gelungen. Bei der Weltcuppremiere der Herren in Santa Caterina landeten gleich vier ÖSV-Läufer in den Top sechs, wobei Matthias Mayer als Zweiter für den ersten Podestrang der rot-weiß-roten Abfahrer im WM-Winter sorgte. Nur neun Hundertstelsekunden fehlten ihm auf US-Sieger Travis Ganong.

Für den 26-Jährigen war es der erste Weltcupsieg überhaupt. Mit Startnummer 16 war Ganong als Erster der Topgruppe ins Rennen gegangen und distanzierte zunächst den unerwartet stark fahrenden Kärntner Otmar Striedinger. Der 22-Jährige wurde letztlich mit 45 Hundertstelsekunden Rückstand hinter dem Italiener Dominik Paris (+0,21) bzw. vor seinen Landsleuten Romed Baumann (0,67) und Hannes Reichelt (0,78) Vierter. Damit toppten gleich vier österreichische Abfahrer das bisher beste ÖSV-Ergebnis in einer Weltcupabfahrt in dieser Saison. Mayer hatte dieses Resultat mit Rang sieben in Gröden gebracht, diesmal fehlte dem Olympia-Sieger nur ein Hauch auf den Sieg. „Mir tut es gut, gerade nach dem Super-G in Gröden, in dem ich ausgefallen bin, und dem Riesentorlauf in Alta Badia“, erklärte der Kärntner. „Es schadet nicht, wenn ich es einmal ins Ziel bringe.“

Dabei war der 24-Jährige auf Siegkurs gelegen. Als Einziger wählte er im oberen Teil eine Linie, mit deren Hilfe er bei den ersten Zwischenzeiten klar in Front lag. Ein Fehler vor dem Zielteil kostete aber Schwung, Zeit und eben den Sieg. „Ich wollte auch herunten die schnelle Linie fahren, aber es hat mir leider den Ski verschlagen“, erläuterte Mayer. Unter den auch eigenen Erwartungen blieb mit Kjetil Jansrud der bisher überragende Speed-Pilot des Winters. Für den Norweger reichte es mit 1,35 Sekunden Rückstand nur zu Rang 17. Sein Vorsprung im Gesamtweltcup auf den zweitplatzierten Salzburger Marcel Hirscher wuchs damit nur um 14 Punkte auf 48 Zähler an. Hirscher würde damit am Dreikönigstag im Zagreb-Slalom schon Rang vier zur Rückeroberung der Führung reichen.

Fenninger knapp geschlagen

Wie bei den Herren in Italien hat auch beim Damenriesentorlauf im Kühtai eine Premiere einen ÖSV-Sieg verhindert. Zwei Wochen nach Platz zwei in Aare gewann die junge Schwedin Sara Hector 0,09 Sekunden vor Anna Fenninger erstmals ein Weltcuprennen. Hector verhinderte damit auch den vierten Sieg Fenningers an einem 28. Dezember. Dritte wurde die Halbzeitführende Mikaela Shiffrin vor Lokalmatadorin Eva-Maria Brem, die ihre Führung im Riesentorlaufweltcup verteidigte. Die verkühlte Fenninger war mit Rang zwei hinter der Skandinavierin höchst zufrieden. „Ich habe das Beste rausgeholt. Für mich ist Rang zwei wie ein Sieg.“ (age/red)

Herren-Abfahrt Santa Caterina

1. Travis Ganong (USA) 1:32,42 2. Matthias Mayer AUT) +0,09 3. Dominik Paris (ITA) +0,21 4. Otmar Striedinger (AUT) +0,45 5. Romed Baumann (AUT) +0,67 6. Hannes Reichelt (AUT) +0,78 7. Josef Ferstl (GER) +0,82 8. Johan Clarey (FRA) +0,90 9. Didier Defago (SUI) +0,98 10. Ralph Weber (SUI) +1,01.

Damen-RTL Kühtai

1. Sara Hector (SWE) 2:17,61 2. Anna Fenninger (AUT)+0,09 3. Mikhaela Shiffrin (USA) +0,18 4. Eva-Maria Brem (AUT) +0,37 5. Ragnhild Mowinckel (NOR) +0,54 6. Marie-Pier Prefontaine (CAN) +0,59 7. Dominique Gisin (SUI) +0,68 7. Tina Maze (SLO) +0,68 9. Adelinde Baud (FRA) +0,91 10. Viktoria Rebensburg (GER) +1,09.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.12.2014)

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