Lindsey Vonn gewann das letzte Rennen vor der WM in Vail, es ist der 64. Weltcupsieg der Amerikanerin. Fenninger und Hosp strahlten ebenfalls vom Podest.
St. Moritz. Weltcup-Rekordsiegerin Lindsey Vonn und Olympiasiegerin Anna Fenninger haben den Weltcup-Super-G in St. Moritz klardominiert. Die Amerikanerin setzte sich im letzten Damenrennen vor der WM in Vail/Beaver Creek 0,24 Sekunden vor der Salzburgerin durch. Dritte wurde die Tirolerin Nicole Hosp, die bereits 1,10 Sekunden Rückstand auf Triumphatorin Vonn hatte.
„Wahnsinn, die zwei haben es genau auf den Punkt erwischt“, lautete der geradezu demütige Kommentar von Hosp zu den Vorstellungen der beiden Topfahrerinnen. Cornelia Hütter (1,55) und Nicole Schmidhofer (1,80) auf den Rängen fünf und sechs sowie Regina Sterz (1,99) auf dem achten Platz komplettierten das tolle Ergebnis von Österreichs Skidamen auf dem von ÖSV-Speed-Gruppentrainer Roland Assinger gesetzten Kurs. Dieser hatte durchaus seine Tücken für die Damen, wie insgesamt 24 Ausfälle bewiesen.
„Es war eine schwierige Kurssetzung mit vielen Wellen. Man musste aktiv und aggressiv fahren, aber auch mit Taktik, wie man an den vielen Ausfällen sieht“, erklärte Vonn, die nun bei 64 Weltcuperfolgen – davon 22 im Super-G - hält. „Ich war am Limit wie gestern, aber heute hat es gepasst“, erinnerte sie an ihren 23.Platz am Vortag in der Abfahrt nach einem Steher. „Nur unten habe ich ein paar kleine Fehler gemacht, aber sonst war es okay.“
Der stumpfe Schnee
Aus diesem Grund holte Fenninger, die bei der ersten Zwischenzeit noch eine Hundertstelsekunde vor Vonn gelegen war, dann aber bis zur zweiten 0,49 Sekunden verloren hatte, im Finish noch auf. „Das war wirklich eine sehr gute Fahrt, ich bin sehr zufrieden. Der Schnee war stumpf und langsam, deswegen musste man von oben bis unten pushen“, betonte Österreichs Sportlerin des Jahres 2014.
Hosp dürfte nach Platz drei neben Fenninger, Görgl und Hütter Österreichs WM-Team im Super-G komplettieren. „Hier auf dem Podest zu stehen ist wunderschön“, frohlockte die 31-Jährige. „Ich denke, mit dieser Leistung habe ich das WM-Ticket in der Tasche. Und ich hoffe, dass ich im nächsten Super-G mit den beiden mithalten kann“, lautete die Kampfansage von Hosp für den Saisonhöhepunkt.
Hütter vergab einen Podestplatz im oberen Teil. „Da habe ich etwas zu viel riskiert und einen Schwung nicht so erwischt. Deswegen konnte ich das Tempo nicht so mitnehmen“, erläuterte die 22-jährige Steirerin. Schmidhofer nahm dagegen im unteren Teil bewusst Tempo heraus, „mit dem Hintergedanken, ins Ziel zu kommen“, verriet die 25-Jährige.
1. Vonn (USA) 1:23,55 Min., 2. Fenninger (AUT) 0,24, 3. Hosp (AUT) 1,10, 4. Kling (SWE) 1,48, 5. Hütter (AUT) 1,55, 6. Schmidhofer (AUT) 1,80, 7. Mowinckel (NOR) 1,85, 8. Sterz (AUT), Rebensburg (GER) 1,99.
Gesamtweltcup: 1. Maze 985, 2. Fenninger 801.
Super-G: 1. Vonn 280, 2. Fenninger 272, 3. Gut 190.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.01.2015)