Ski alpin: Reichelts „Verhältnis zur Kandahar“

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Bestzeiten in beiden Abfahrtstrainings bescheren Hannes Reichelt für den Klassiker in Garmisch-Partenkirchen die Favoritenrolle. Hirscher startet bei RTL-Premiere.

Garmisch. Hannes Reichelt ist der Favorit für die heutige Weltcupabfahrt in Garmisch-Partenkirchen. Dieses Wissen ist für ihn keineswegs belastend, auch kann er mit dieser Erwartungshaltung gut leben. Nach der Bestzeit im ersten Training fuhr der Salzburger auch am Freitag im Abschlusstraining mit 1:58,66 Min. die schnellste Zeit vor dem Norweger Kjetil Jansrud (+0,32). Saalbach-Doppelsieger Matthias Mayer hingegen musste verschnupft passen.

Super-G-Weltmeister Reichelt, der 2011 in Garmisch-Partenkirchen Silber in dieser Disziplin gewonnen hatte, bestätigte sein „Verhältnis zur Kandahar“. Trotzdem war er mit seiner Trainingsfahrt nicht ganz zufrieden. „Ich hatte doch einige Schnitzer, habe aber diesmal wenigstens kein Tor ausgelassen“, bekannte der 34-Jährige, der vor einer Woche in der Abfahrt von Saalbach-Hinterglemm auf den dritten Platz gefahren war. „Aber wenn man im Training vorn ist, schaut das schon recht gut aus. Es gibt Selbstvertrauen, wenn man weiß, dass man schnell ist.“

Als schärfste Konkurrenten im Kampf um den Sieg bezeichnete Reichelt die „üblichen Verdächtigen“, darunter natürlich den Saisondominator Jansrud sowie die französischen Speedfahrer. „Aber ich rechne auch mit Matthias Mayer. Nach dem Doppelsieg von Saalbach kommt er mit einer ganz breiten Brust hierher, und die Kandahar liegt ihm“, schob Reichelt die alleinige Favoritenrolle von sich.

Mayer, der am Donnerstag als Fünfter zweitbester Österreicher gewesen war, musste die Generalprobe für Samstag auslassen. Der 24-jährige Kärntner ist leicht angeschlagen, verzichtete auf einen Trainingsstart und blieb im Hotel. „Er hat einen ,Männerschnupfen‘. Und man weiß ja, dass wir Männer viel mehr leiden als Frauen“, kommentierte Reichelt schmunzelnd die gesundheitlichen Probleme seines Teamkollegen.

„Hirscher braucht keine Hilfe“

Am Sonntag findet in Garmisch-Partenkirchen ein Riesentorlauf statt. Es ist bei der 62. Auflage erst der sechste in der Geschichte der Kandahar-Rennen. Bei diesem wird Weltcup-Leader Marcel Hirscher am Start sein. Der Weltcup-Titelverteidiger aus Salzburg führt vor den beiden Rennen in Oberbayern 116 Punkte vor Jansrud. Deshalb gab Herrencheftrainer Andreas Puelacher auch die Devise aus, die ÖSV-Speed-Piloten mögen Jansrud doch so viel Zähler wie möglich abnehmen. „Marcel wird auch ohne unsere Hilfe genügend Punkte machen“, sagt Reichelt. „Wir schauen auf uns.“

Der erste von zwei geplanten Super-G der Damen in Bansko ist am Freitag wegen Nebels abgesagt worden. Heute steht in Bulgarien ein weiterer Super-G auf dem Programm, am Sonntag eine alpine Kombination. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2015)

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