Hirscher gewinnt RTL-Kristallkugel

SLOVENIA ALPINE SKIING WORLD CUP
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Alexis Pinturault stoppte die Siegesserie des Salzburgers und siegte in Slowenien. Marcel Hirscher gewann die RTL-Kristallkugel zum zweiten Mal nach 2012.

Kranjska Gora. Mit einem „Vollgas“-Lauf im Schlussteil hat Marcel Hirscher am Samstag in Kranjska Gora seine Halbzeitposition im Weltcup-Riesentorlauf verteidigt und als Zweiter vorzeitig die kleine Kristallkugel für die Disziplinwertung geholt. Der Sieg auf dem steilen Podkoren ging an den Franzosen Alexis Pinturault, Dritter wurde dessen Landmann Thomas Fanara, Vierter der US-Amerikaner Ted Ligety.

Hirscher gewann zum zweiten Mal nach 2011/12 die kleine Kristallkugel im Riesentorlauf und beendete die zweijährige Regentschaft von Ligety, der in der Zwischenwertung vor dem finalen Rennen hinter Pinturault auf Platz drei zurückfiel. Für den 26-jährigen dreifachen Gesamtweltcupsieger war es das insgesamt vierte kleine Kristall, er hat auch die Slalomtrophäen 2012/13 und 2013/14 daheim.

Im Gesamtweltcup baute der Salzburger fünf Rennen vor Schluss den Vorsprung auf Kjetil Jansrud auf 124 Zähler aus, der Norweger landete im Tagesrennen an der 23. Stelle. Am Sonntag kann Hirscher seinen Führungspolster nochmals vergrößern, denn da steht in Kranjska Gora ein Slalom auf dem Programm (9.30 und 12.30 Uhr).

Hirscher hatte im zweiten Durchgang einen Fehler vor dem Flachstück und riskierte im unteren Teil alles. „Nach so einem Fehler bleibt nur noch Vollgas. Und das ist mir fast zum Verhängnis worden. Heute habe ich 80 Punkte erzwungen und nicht eingefahren“, sagte der fünffache RTL-Saisonsieger, der erst nicht fassen konnte, so schnell gewesen zu sein. Dann war die Erleichterung groß. „Die Kugel gibt mir schon sehr viel Motivation. Die Chance auf den Gesamtweltcup lebt weiter. Ball flach halten und weiterkämpfen“, meinte er.

Im ersten Durchgang hatte Hirscher wie der Deutsche Felix Neureuther (am Ende Fünfter) 0,61 Sekunden Rückstand auf Pinturault aufgerissen. „Es ist vom Grip-Verhalten eisiger, als ich geglaubt habe. Ich hatte teilweise zu kämpfen, die Spur zu halten. Und es ist einfach steil. Beim Einfahren war es um einiges aggressiver, aber es wird ein hohes Tempo heute gefahren. Ein schneller Schnee“, beschrieb Hirscher die Verhältnisse. Nach zwei Läufen fehlten 0,68 auf Pinturault.

Der Halbzeit-Achte Philipp Schörghofer büßte ob eines schweren Fehlers noch eine Position ein, war mit Platz neun aber zufrieden. „Es geht in die richtige Richtung, es macht wieder Spaß. Kranjska Gora ist einer der besten Hänge, die wir im Riesentorlauf haben. Es ist immer wieder eine Challenge“, sagte der Salzburger, der sich zudem über „fast die beste Piste vom ganzen Jahr heuer“ freute.
Kein weiterer Österreicher schaffte es in die Wertung, Matthias Mayer schied nach Platz 24 zur Halbzeit im Finale aus. Der Kärntner Abfahrts-Olympiasieger kämpft schon seit längerem mit Rückenproblemen, nach dem ersten Durchgang sei es ihm wieder „eingeschossen“. Er will sich nun behandeln lassen und ist für die Finalwoche in Meribel zuversichtlich.

Benjamin Raich schied schon im ersten Lauf nach wenigen Toren aus, der Dritte von Garmisch-Partenkirchen und Zweite des vorjährigen Kranjska-Gora-Riesentorlaufs kam glimpflich davon. „Schade, aber das kann immer passieren. Das Problem war, dass ich in das Tor reingefahren bin und dann wickelt es dir halt die Stange rum. Das tut schon ein bisserl weh, aber das ist nicht so tragisch. Den einen oder anderen blauen Fleck werde ich schon haben“, meinte der Pitztaler. „Perfekte Bedingungen, sehr hart, eisig. Gewaltig“, hatte er trotz Ausfalls nur Lob für die Piste übrig.

Christoph Nösig fuhr als 38. am Finale vorbei, Johannes Strolz, Marcel Mathis und Roland Leitinger schieden im ersten Durchgang aus. Im Disziplinweltcup unter den Top-25 und damit für Meribel startberechtigt sind neben Hirscher und Raich auch Schörghofer und Nösig. Als 500-Punkte-Fahrer dürfen auch Mayer und Hannes Reichelt teilnehmen.

Den Sprung des Tages machte der zweifache Juniorenweltmeister Henrik Kristoffersen aus Norwegen, der sich mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang 0,46 Sekunden vor Pinturault und 0,53 vor Hirscher noch von Rang 22 auf sechs verbesserte

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