Ski alpin: Von Rekorden, Comebacks und großen Sprüngen

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Anna Fenninger und Marcel Hirscher sorgten für ein krönendes Ende einer Saison, in der nicht nur Lindsey Vonn Geschichte schrieb. Schwachstellen im ÖSV waren dennoch offensichtlich – die Tops und Flops einer Ski-Saison.

ÖSV-Superstars, Vonns Comeback, neue Herrenabfahrten

Anna Fenninger, Marcel Hirscher: Die ehemaligen Schulkollegen fuhren wie im Vorjahr im Gleichschritt zum Gesamtweltcup und gewannen zudem auch die RTL- (beide) bzw. Slalom-Wertung (Hirscher). Als erster Skifahrer gewann Hirscher viermal in Folge die große Kristallkugel; eine weitere fehlt dem 26-Jährigen noch auf den Rekord von Marc Girardelli.

Lindsey Vonn: Nach eineinhalb Jahren Verletzungspause kehrte die US-Amerikanerin im Dezember in den Weltcup zurück und fand rasch zu alter Stärke. Im Jänner stellte sie in Cortina d'Ampezzo mit ihrem 62. Weltcupsieg den Rekord von Annemarie Moser-Pröll ein, inzwischen hält sie bei 67 Erfolgen. Weltcupfinale: Meribel erwies sich als zwar teures, aber gutes Pflaster für den Abschluss der 49. Weltcupsaison. Die Duelle zwischen Fenninger und Tina Maze bzw. Hirscher und Kjetil Jansrud um den Gesamtweltcup brachten Spannung bis zum letzten Durchgang und lockten tausende Fans in den Ort in den französischen Alpen.

Hannes Reichelt, Nicole Hosp: Nach seiner Wirbelsäulenoperation glänzte Reichelt, 34, mit vier Siegen. Hosp, 31, gewann einen Slalom und bestätigte mit dem fünften Platz im Gesamtweltcup ihre Allrounder-Qualitäten. Vielleicht verschiebt die Tirolerin ihr Karriereende? Die Entscheidung fällt Ende April.

Herrenabfahrten: FIS-Chefrenndirektor Markus Waldner und der für den Speedbereich zuständige Hannes Trinkl gaben die Devise aus, den Charakter der Abfahrten betonen zu wollen und dafür auf mehr Sprünge zu setzen. Als gelungenes Beispiel diente die Schneekristallstrecke in Saalbach-Hinterglemm, die spektakuläre Bilder lieferte und auch von Rennläufern und Trainern sehr positiv aufgenommen wurde.

Nachwuchsproblem im ÖSV, Bewerbe als FIS-Stiefkinder

ÖSV-Techniker: Hinter Hirscher klafft im Team ein Loch. Altstar Benjamin Raich hat es in den Technikbewerben als Dritter in Garmisch-Partenkirchen auf das Podest geschafft. Philipp Schörghofer und Christoph Nösig im Riesentorlauf, der zurückgetretene Mario Matt und Reinfried Herbst im Slalom lieferten eine denkbar schlechte Saison ab. Ihre Startplätze hatten sie fix – nachdrängender Nachwuchs ist Mangelware.

Andrea Fischbacher, Klaus Kröll: Die beiden Routiniers fanden die gesamte Saison über nicht zu ihrer Form. Die Super-G-Olympiasiegerin von Vancouver 2010 verpasste die Teilnahme am Weltcupfinale in Meribel deutlich, Kröll hat einen elften Platz als bestes Saisonresultat zu Buche stehen.

Teambewerb, City-Event: Nur sieben Nationen nahmen am Teambewerb beim Finale in Meribel teil, die meisten mit der B-Garnitur. Nicht unbedingt die beste Werbung für die von der FIS erhoffte Olympia-Aufnahme. Auch das City-Event bedarf nach der zweiten Absage in Folge in München einer Neuplanung. (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.03.2015)

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