Ski alpin: Tina Maze legt Pause ein

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Tina Maze braucht Erholung. Nach einer einjährigen Pause will die Slowenin über ihre weitere Karriere entscheiden.

Weltcup-Titelverteidigerin Anna Fenninger hat zumindest im kommenden Winter eine hochkarätige Gegnerin weniger. Denn die slowenische Ski-Olympiasiegerin Tina Maze setzt eine Saison aus und wird erst danach eine Entscheidung über die Fortsetzung oder das Ende ihrer Karriere treffen. Das verkündete die Slowenin wenige Tage nach ihrem 32. Geburtstag Donnerstagfrüh auf ihrer Internetseite.

"Nach 16 langen und erfolgreichen Saisonen, in denen ich in allen Disziplinen angetreten bin, fühle ich, dass Körper und Geist eine längere Erholung als gewöhnlich brauchen. Ich nehme mir einen Jahr Pause, bevor ich weitere Entscheidungen treffe", schrieb Maze. In der Zwischenzeit will sie ihre Ausbildung zur Lehrerin beenden und sich Marketingaktivitäten ihrer Sponsoren widmen, kündigte die Allrounderin aus Crna na Koroskem an.

Schon nach dem Ende der vergangenen Weltcup-Saison hatte es Spekulationen gegeben, dass Maze ihre Karriere beenden würde. Für die erfolgreichste slowenische Skirennläuferin war die Saison nach eigenen Worten erfolgreich, obwohl sie das spannende Duell um den Gesamtweltcupsieg gegen Fenninger letztlich hauchdünn und um nur 22 Punkte verloren hatte. Auch bei einem Medientermin Anfang April hatte sie die Öffentlichkeit über ihre Zukunft im Ungewissen gelassen. "Es war das i-Tüpfelchen meiner Karriere, auch wenn es keinen Gesamtweltcupsieg gab", sagt sie damals über die abgelaufene Saison. Im kommenden Winter stehen keine Titelkämpfe an, die nächste Weltmeisterschaft steigt im Februar 2017 in St. Moritz.

Alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt

Obwohl Maze relativ spät und erst nach der Gründung ihres Privatteams ("Team to aMaze") zusammen mit ihrem Trainer-Freund Andrea Massi zur Seriensiegerin geworden ist, hat sie in den 16 Jahren alles gewonnen, was man als Skirennläuferin gewinnen kann. 2009 holte die Slowenin in Val d'Isere mit Riesentorlauf-Silber ihr erstes WM-Edelmetall. Es folgten acht weitere WM-Medaillen, darunter vier Goldene in den Disziplinen Riesenslalom, Super-G, Abfahrt und Kombination.

2014 wurde die Schmuckdesignerin und leidenschaftliche Hobby-Sängerin, die auch einmal die slowenische Hitparade angeführt hat, in Sotschi (Russland) Olympiasiegerin in Abfahrt und Riesenslalom. Vier Jahre davor hatte sie in Vancouver bereits zweimal Silber geholt. Vergangenen Februar war sie in Beaver Creek (USA) wie Fenninger Doppelweltmeisterin geworden und hatte die Weltcup-Wertung lange angeführt.

Eine der letzten echten Allrounderinnen

Erst im Finish ging der Allrounderin, die mit Starts in allen Disziplinen praktisch die letzte ihrer Art ist, etwas die Luft aus. Den zweiten Sieg im Gesamtweltcup - 2012/13 hatte sie mit der absoluten Rekordpunktzahl von 2.180 Zählern gewonnen und dabei einige weitere Rekorde aufgestellt - verpasste sie knapp. 2013 war Maze dafür mit dem "Skieur d'Or" ausgezeichnet worden.

Insgesamt hält Maze nach exakt 400 Weltcup-Starts bei 80 Podestplätzen und 26 Siegen, 14 im Riesentorlauf, 4 in Abfahrt und Slalom, 3 in der Super-Kombi und einem im Super-G. Seit Jänner 2013 ist Maze neben Petra Kronberger (AUT), Pernilla Wiberg (SWE), Janica Kostelic (CRO), Anja Pärson (SWE) und Lindsey Vonn (USA) eine von nur sechs Rennläuferinnen, denen Weltcup-Siege in allen fünf Disziplinen gelungen sind.

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