Mercedes stoppt Werbung mit Skistar Anna Fenninger

SKI: MERCEDES-ANZEIGEN-KAMPAGNE MIT ANNA FENNINGER
SKI: MERCEDES-ANZEIGEN-KAMPAGNE MIT ANNA FENNINGERAPA/MERCEDES-BENZ ÖSTERREICH
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Nachdem ein Inserat den ÖSV erzürnte, zieht Mercedes die Werbung zurück. Man wolle Fenningers sportliche Zukunft nicht gefährden.

Noch am 11. Juni haben die zweifache Gesamtweltcupsiegerin Anna Fenninger und der ÖSV hatten im seit Wochen schwelenden Konflikt am 11. Juni per E-Mail eine Einigung vermeldet. Eine Gesprächsrunde habe "wesentliche Ergebnisse" gebracht, "die den Weg für eine erfolgreiche sportliche Zukunft von Anna Fenninger bereiten", Doch der Friede hielt nicht lange: Ein ganzseitiges Mercedes-Inserat im Nachrichten-Magazin "profil" sorgte erneut für heftige Reaktionen. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel fühlte sich nach eigenen Worten "verarscht" und drohte mit Konsequenzen.

Mercedes-Benz Österreich teilte daraufhin mit, dass die Werbe-Aktion mit Fenninger - "soweit noch möglich" - sofort gestoppt werde. Man wolle "in keiner Weise die sportliche Zukunft von Anna Fenninger gefährden", betonte Bernhard Bauer, Leiter Public Relations Mercedes-Benz Österreich. "Uns wurde gesagt, dass im sogenannten Friedensgespräch mit dem ÖSV die Aktion angesprochen wurde."

Fenninger: "Mit ÖSV-Vertretern abgesprochen"

Anna Fenninger hatte zuvor mit einer von ihr, Manager Klaus Kärcher und Rechtsanwalt Markus Wekwerth gezeichneten E-Mail-Aussendung zur aktuellen Causa Stellung bezogen. "Mit den ÖSV-Vertretern Dr. Klaus Leistner und Hans Pum wurde sehr wohl das Thema 'Laureus Sports For Good', das maßgeblich von Mercedes Benz unterstützt wird, besprochen", hieß es darin. Ebenfalls seien die Herren darüber informiert worden, dass es eine Medienkampagne gemeinsam mit Mercedes zur Unterstützung dieses Engagements geben werde. Der Skiverband widerspricht Fenningers Stellugnahme.

Fenninger-Anwalt Wekwerth zeigt sich jedenfalls von der Reaktion des ÖSV überrascht. "Vermutlich hat Prof. Schröcksnadel es sich anders überlegt. Es hätte Ihrem Mandanten jedenfalls gut zu Gesicht gestanden, statt diesem Theater das Gespräch fortzusetzen, um die offenen Themen zum Abschluss zu bringen", so Wekwerth an ÖSV-Anwalt Herbert Hübel - um abschließend noch deutlicher zu werden. "Bremsen Sie Ihren Mandanten, dann können wir diese Sache ebenso wie Mailgate vielleicht noch gütlich lösen."

(APA)

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