Vienna Capitals: Müde Beine zum Saisonauftakt

ICE HOCKEY - EBEL, Capitals, team photo shoot
ICE HOCKEY - EBEL, Capitals, team photo shootGEPA pictures
  • Drucken

Die Vienna Capitals starten in die neue Spielzeit. Präsident Hans Schmid hat ein neues Saisonziel und der von Coach Jim Boni angekündigte Spielstil soll zeigen, dass die Krise endgültig vorbei ist.

Wien. Gleich zum Start der zweiten Auflage der Champions Hockey League (CHL) bekommen die Vienna Capitals Gelegenheit zur Revanche. Die Wiener empfangen heute (19.30 Uhr, live laola1.at) den finnischen Meister Kärpät Oulu in der Albert-Schultz-Halle. In der Vorsaison unterlagen die noch von Tom Pokel betreuten Capitals im Achtelfinale den Skandinaviern.

In der Zwischenzeit ist Jim Boni, 52, als Headcoach nach Wien zurückgekehrt und hat die Capitals aus ihrer sportlichen Krise zum Vizemeistertitel in der heimischen Erste Bank Eishockey Liga geführt. „Jim Boni hat ein Wunder vollbracht“, meinte Präsident Hans Schmid rückblickend. Als Ziel für die 15. Saison der Klubgeschichte gab Schmid deshalb nicht weniger als den Meistertitel aus.

Trainer Boni sprach vorerst noch von kurzfristigeren Zielen: „Zuerst wollen wir eine eingespielte Mannschaft werden. Zweites Ziel sind dann die Play-offs.“ Die Liga dürfe man nicht unterschätzen. „Alle haben sich verstärkt. Die Liga ist so stark, wir müssen erst einmal in die Play-offs kommen.“

Acht Neuzugänge muss Boni in der Vorbereitung integrieren. „Wir haben ein paar talentierte und ein paar überragende Spieler“, lautet sein Eindruck. Präsident Schmid – er hält ein Vetorecht bei Verpflichtungen – attestiert seinem Coach „eine klare Vorstellung“ bei der Kaderplanung. Noch nie sei so schnell ein Team geformt worden.

Für Boni ist der größte Unterschied zur vergangenen Saison, dass er nun mehr Optionen hat. „Wir wollen heuer ein bisschen mehr Tore schießen und offensiveres Eishockey spielen.“ Es gehe nicht nur darum zu gewinnen, sondern auch, gute Spiele zu zeigen.

Für das erste Bewerbsspiel der Saison gegen Kärpät ist der Italo-Kanadier „hoch motiviert“. Ein Duell mit dem finnischen Meister gebe es schließlich nicht jeden Tag. „Das ist eine Ehre. Wir werden einen großen Kampf liefern.“ Dafür hat sein Team in der Vorbereitung in bis zu drei Trainingseinheiten pro Tag ordentlich geschwitzt. „Das kostet am Anfang Kraft. Die Beine sind sicher etwas müde.“

Wie sein Coach blickt Flügelspieler Rafael Rotter mit Vorfreude auf die CHL: „Das ist für jeden Spieler interessant. Man kann sich dort präsentieren.“ Vom Stellenwert ist die CHL in ihrer erst zweiten Spielzeit mit den Europacups der Handballer oder Basketballer noch nicht vergleichbar. 48 Teams aus zwölf Ländern sind dabei, gespielt wird in 16 Dreiergruppen. Weil die Kontinental Hockey League nicht teilnimmt, fehlen neben den russischen Topklubs auch die Spitzenmannschaften aus den ehemaligen Sowjetstaaten und aus der Slowakei und Kroatien.

Eine gute Vorbereitung auf die heimische Liga (ab 11. September) sind die CHL-Duelle gegen Kärpät und danach gegen die Krefeld Pinguine allemal. „Wir haben Kampfschweine, die jedes Spiel gewinnen wollen“, meinte Boni. „Und glaubt mir, die Beine der Finnen werden auch schwer sein.“ (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.08.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.