Benjamin Raich, der glückliche Ski-Pensionist

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Einen Monat nach dem Rücktritt arbeitet der Tiroler bereits an der beruflichen Zukunft. Die Entscheidung sei die richtige gewesen.

Auch knapp einen Monat nach seiner Rücktrittserklärung ist Benjamin Raich immer noch glücklicher Ski-Pensionist. "Es war alles wie erwartet und ich bin absolut zufrieden, so wie es gelaufen ist", erklärte der 37-Jährige Montag am Firmensitz seines lebenslangen Skiausrüsters Atomic in Altenmarkt. "Ich war absolut überzeugt, dass es die richtige Entscheidung ist. Daran hat sich nichts verändert."

Während seine Markenkollegen wie Marcel Hirscher für den kommenden Winter rüsten, genießt der Doppel-Olympiasieger, Weltmeister und Gewinner von 36 Weltcuprennen nun sein Leben doppelt. "Vor einem Jahr war ich mit dem Kopf ständig woanders, es war sehr stressig. Als Spitzensportler darfst du ja nicht einmal einen Schnupfen bekommen", erinnerte sich der Tiroler. "Das fällt jetzt alles weg."

Eine Leere habe er seit dem Rücktritt jedenfalls nie empfunden. "Es ist sehr viel zu tun und wenn ich Luft habe, nutze ich das auch bewusst. Außerdem ist ja familiär etwas im Kommen. Es ist alles sehr stimmig gerade bei uns", erinnerte Raich daran, dass seine Ehefrau Marlies demnächst Mutter wird.

"Möglich, dass ich bei Rennen auftauche"

Trotz der wenigen Wochen seit seinem Karriereende macht sich Raich schon Gedanken über eine weitere berufliche Zukunft. "Es ist schon möglich, dass ich bei Rennen auftauche." Eine Rolle als Berater bei seiner Skifirma ist offenbar nicht ausgeschlossen. "Es ist ja eine Verbindung da, die man nutzen kann."

Eine Karriere als Politiker strebt Raich trotz enorm hohen Popularitäts- und Sympathiewerten nicht an. "Nein, daran habe ich nicht gedacht. Wir haben genug gute Politiker."

Dass die Rücktritte der letzten Monate eine große Lücke aufgetan haben, steht auch für Raich fest. Was den Herren-Bereich angeht, befindet sich der ÖSV für ihn in einer Umbruchphase. "Der Marcel ist natürlich sehr stark, die Abfahrt- und Super-G-Truppe ist auch sehr stark, Riesenslalom ist auch okay."

"Nur der Slalom ist momentan ein bisschen dürftig", befand der Pitztaler, der allerdings Licht am Ende des Tunnels sieht. "Man muss den Jungen auch was zutrauen. Es kochen alle nur mit Wasser, und es kann sich alles sehr schnell ändern", sagte Raich und griff mit Manuel Feller und Marco Schwarz zwei (Ex-)Markenkollegen heraus. "Gerade die können sehr schnell fahren."

(APA)

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