Die Skisaison hat noch nicht begonnen – und schon gibt es heftige Kritik von Athletensprecher Hannes Reichelt.
Mölltaler Gletscher. Der kommende Skiweltcupwinter ist mit vielen Kombinationen und Parallelrennen ein spezieller – und nicht alle haben ihre Freude damit. Ein Kritiker ist Hannes Reichelt. Der Super-G-Weltmeister ist seit diesem Jahr in der FIS-Athleten-Kommission und plädiert somit offiziell für eine andere Gewichtung der Rennen.
Der neue Kalender ist für Reichelt „ein Horror“. Die Aufteilung passe schlichtweg nicht. „Wenn du zwei Speed-Kugeln holst und nicht im Riesentorlauf gut bist, hast du keine Chance auf den Gesamtweltcup. Wenn du hingegen Slalom und Riesentorlauf gewinnst, bist du Gesamtsieger. Das ist unfair!“
„Eine Planungsfrechheit!“
Reichelt ist wie Michael Janyk (CAN), Daniela Merighetti (ITA) und Jessica Lindell-Vikarby (SWE) Mitglied der Athletenkommission und kann diese Meinung im FIS-Council vortragen. Der Salzburger, 35, hat es auch getan, die Reaktion war offenbar bescheiden.
Auch der Weltcupkalender ist für Reichelt zu falsch gedrängt. „Die Dezember-Rennen in Folge in Gröden, Alta Badia und Madonna sind eine Planungsfrechheit. Da bist du als Allrounder kurz vor dem Burn-out“, poltert er. Die Weltcupplanung gehe in die falsche Richtung: Klassiker würden reduziert, dafür City-Events forciert.
Unglücklich ist man im ÖSV auch mit dem Damenkalender. Damenbewerbe in Cortina in der Kitzbühel-Woche zu veranstalten, ist für ÖSV-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum „Schwachsinn“. Aus dem einfachen Grund: „Weil es dadurch uninteressante Rennen geworden sind.“ (red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.10.2015)