Millers Auftritt als Vorläufer in Beaver Creek

Mit Bomber-Ski und 3-D-Kamera soll Miller für den TV-Sender NBC für Aufsehen sorgen.

Beaver Creek. Skifahren gilt in Amerika weiterhin als Sport der elitären Schicht. Teuer, nur in ausgewählten Resorts möglich und für das Gros der US-Sportwelt kaum verständlich. NBC wagt dennoch das Experiment, hat alle TV-Rechte gekauft und probiert es mit landesweiten Liveübertragungen. Dafür ist jede Form des Entertainments nötig, mit bunten Vögeln und bekannten Stars. Also kehrt auch Bode Miller auf die Birds-of-Prey-Piste von Beaver Creek zurück.

Als Vorläufer nimmt Miller nun die Rennpiste unter die Skier. Dort, wo er vor zehn Monaten bei der WM in Beaver Creek nach einem schweren Sturz eine tiefe Schnittwunde davongetragen hat, agiert der US-Olympia-Sieger, 38, vor den Trainingsläufen auf der Raubvogelpiste als Kamerafahrer.

Die Bode-Miller-Show

Miller fuhr mit der handgefertigten, auch in New York verkauften italienischen Marke Bomber, seit seine langjährige Zusammenarbeit mit Head vorzeitig zu Ende gegangen ist. Obwohl er noch ein Jahr gebunden gewesen wäre, hat Rennleiter Rainer Salzgeber kein Problem mit Millers Auftritt. Er gönnt ihm diesen „Ausflug“. Der US-Star wagt sich mit virtuellen 3-D-Kameras auf die Birds of Prey. Ob der vierfache Weltmeister und Gewinner von 33 Weltcuprennen nochmals in den Weltcup zurückkehren wird, ist fraglich. Zumindest diese Saison lässt er aus.

Der Veteran war zuletzt in Copper Mountain mit Privatbetreuern unterwegs, testete Schuhe und Ski. „Was in einem Jahr passiert, hängt von seiner Motivation ab“, sagt US-Alpindirektor Patrick Riml. „Bode ist immer willkommen. Er ist ja wichtig für den Skisport und mir würde es total taugen, wenn er zurückkehrt“, sagte der Tiroler. Einzige Einschränkung: „Natürlich muss er voll fit sein, sonst wird es gefährlich.“ (red)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.12.2015)

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