Reichelt jagt den krönenden Hattrick

ALPINE SKIING - FIS WC Beaver Creek
ALPINE SKIING - FIS WC Beaver Creek(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Christian Walgram)
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Hannes Reichelt strebt nach dem dritten Super-G-Sieg in Beaver Creek innerhalb eines Jahres. Die Kurssetzung von ÖSV-Trainer Winkler ist ein gutes Omen.

Beaver Creek. Hannes Reichelt und Beaver Creek, das ist eine besondere Erfolgsgeschichte. Drei Super-Gs (2005, 2007, 2014) hat der Salzburger hier bereits gewonnen, ist damit der erfolgreichste Fahrer und auch bei der WM im Februar ist er auf der Birds-of-Prey-Piste in dieser Disziplin zu Gold gerast. „Eigentlich kann ich fast nur verlieren“, scherzte der 35-Jährige daher vor dem heutigen Rennen. Zumal die Vorzeichen besonders gut sind, ist doch mit ÖSV-Trainer Florian Winkler der Kurssetzer derselbe wie bei den Titelkämpfen.

Generell ist Rot-Weiß-Rot im Super-G in Beaver Creek Trumpf: Sechs der vergangenen zehn Weltcupauflagen haben die ÖSV-Läufer gewonnen, mit insgesamt sieben Siegen ist Österreich die erfolgreichste Nation im Nobelort von Colorado. Im Super-G hat Reichelt sogar Hermann Maier überflügelt, gesamt gesehen bleibt der Herminator mit acht Siegen (sechs Weltcup, zwei WM) in seinem Wohnzimmer aber unerreicht. Sollte Reichelt der Hattrick gelingen und er zum dritten Mal innerhalb von zwölf Monaten auf der Raubvogelpiste gewinnen, würde er endgültig zum Super-G-König von Beaver Creek aufstiegen. Doch die Konkurrenz ist hart und die schärfsten Rivalen sind einmal mehr die Norweger Aksel Lund Svindal und Kjetil Jansrud.

Dennoch traut Winkler seinem Routinier viel zu, schließlich sei der Super-G maßgeschneidert für alte Füchse für Reichelt. „Hannes ist schon lang dabei und hat eine sehr ausgewogene Technik und viel Gefühl. Er kann einen Kurs gut lesen und macht oft das Richtige“, erklärte der ÖSV-Coach, der auch seinen anderen Schützlingen gute Chancen einräumt. „Im Super-G sind wir in der Lage, mit mehreren Leuten vorn mitzufahren“, sagte Winkler mit Blick auf das Ergebnis in Lake Louise. Mit Matthias Mayer, der hinter Svindal Zweiter wurde, Max Franz (Vierter), Vincent Kriechmayer, Reichelt und Romed Baumann klassierten sich fünf ÖSV-Läufer in den Top zwölf.

Winklers Kurssetzung soll seinen Athleten selbstverständlich in die Karten spielen. „Ich glaube schon, dass man da ein bissl was machen kann“, meinte der Tiroler. Beim „gemeinsamen Quatschen“ mit den Topfahrern werde die Marschrichtung festgelegt. „Meist sind wir uns eh einig, oft bringen aber auch die Fahrer gute Ideen ein.“ Um zu gewinnen, müsse freilich auch die Konkurrenz mitspielen. „Es ist wie im Fußball. Wenn da bei den anderen ein Topstürmer ist, der mit jedem Schuss ein Tor erzielt, wird's schwierig.“ (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.12.2015)

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