Val d'Isere: Lara Gut reist als Doppelsiegerin ab

Ski alpin. Hütter in Abfahrt Vierte, Schrecksekunde bei Vonn.

Val d'Isere. Nicht einmal 24 Stunden nach ihrem Premierenerfolg in der Super-Kombi gewann Lara Gut knapp vor ihrer Teamkollegin Fabienne Suter (+0,16 Sek.) auch die Weltcupabfahrt in Val d'Isere. Die Steirerin Cornelia Hütter (+0,43) verpasste das Podest nur um zwei Hundertstel und wurde hinter der Kanadierin Larisa Yurkiw Vierte.

„Val d'Isere ist immer schön, ich fühle mich wohl, es macht Spaß“, betonte Gut nach dem 15. Weltcupsieg ihrer Karriere, dem fünften in der Königsdisziplin und insgesamt dritten in Hochsavoyen, wo sie vor drei Jahren ihren ersten Abfahrtserfolg gefeiert hatte. In der Gesamtwertung liegt die dreifache Saisonsiegerin nur noch zwei Zähler hinter der führenden US-Amerikanerin Lindsey Vonn, die in ihrem 350. Weltcuprennen nach überlegener Zwischenbestzeit ausschied.

Die 31-jährige US-Amerikanerin Vonn vermied zwar in akrobatischer Manier einen Sturz, meinte aber, dass sie sich nicht wohlfühle und zog sich sofort ins Hotel zurück, um sich vom Teamarzt genauer durchchecken zu lassen. Hinter ihrem Riesentorlaufstart heute in Courchevel (10.30 bzw. 13.30 Uhr, live ORF eins) stand vorerst ein Fragezeichen.

Die Egalisierung der Abfahrtsbestmarke der Salzburgerin Annemarie Moser-Pröll, die 36-mal in der schnellsten Alpindisziplin triumphierte, schien für Vonn zunächst zum Spaziergang zu werden. Mit 58,34 Sekunden lag sie bei der Halbzeit klar voran. Zum Vergleich: Die Zwischenzeit von Gut lautete an dieser Stelle 58,82. Dann verschnitt es Vonn den Ski – der Weg war frei für Gut, die am Vortag mit dem Minimalvorsprung von einer Hundertstel die Super-Kombination vor der US-Topfavoritin gewonnen hatte.

Suter, die schon in Lake Louise Abfahrtszweite gewesen war, machte den Schweizer Doppelerfolg perfekt. „Man hat schon in Lake Louise gesehen, dass sie gut drauf ist. Doch viele unterschätzen sie, denn es gibt wenige, die Kurven so gut fahren können wie sie“, meinte Gut zur Leistung ihrer 30-jährigen Teamkollegin.


Zwei Hundertstel zu spät. Hütter verfehlte im vierten Speed-Rennen der Saison erstmals das Podest. „Ich dachte mir schon bei der Zieldurchfahrt, dass die zwei Hundertstel nicht hätten sein müssen“, gestand die 23-Jährige, die auch wusste, wo sie die entscheidende Zeit verloren hatte. „Ich war im unteren Teil bei einer Kurve zu spät, da hat ein Meter und der eine oder andere km/h an Geschwindigkeit gefehlt.“

Im Abfahrtsweltcup fehlen ihr als Dritte nur zehn Punkte auf das Spitzen-Duo Vonn und Suter. „Ich schaue trotzdem nur von Rennen zu Rennen, alles andere wäre nicht richtig“, betonte Hütter, die heute auch im Riesentorlauf attackieren will. Dies gilt auch für Gut, die in dieser Saison in dieser Disziplin bereits in Aspen gewonnen hat und nach der Führung im Gesamtweltcup greift.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.