Skiwelt trauert um Bill Johnson

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Ski. Bill Johnson, Abfahrtsolympiasieger von Sarajewo 1984, starb im Alter von 55 Jahren.

Portland. Bill Johnson war bei den Winterspielen 1984 in Sarajewo die Sensation, er gewann als erster Amerikaner Gold in der Abfahrt. Der Außenseiter gewann auch noch die Speedrennen in Aspen und Whistler, er galt als gefeierter Gleiter-Spezialist. Doch seine Karriere endete nach nur sechzehn Rennen jäh, der Faden war gerissen, der Erfolg war ausgeblieben. Am Donnerstag ist Bill Johnson in einem Pflegeheim in Gresham, US-Bundesstaat Oregon, nach langer Krankheit im Alter von 55 Jahren gestorben.

Sein letztes Rennen bestritt Johnson 1986 und trat aber erst 1988 nach verpasster Olympiaqualifikation zurück. Doch 2001 wagte er – wie aus dem Nichts – im Hinblick auf die Winterspiele in Salt Lake City ein Comeback. Im Training zu den US-Meisterschaften stürzte er aber in Whitefish schwer und erlitt dabei Hirnverletzungen. Er musste drei Wochen in ein künstliches Koma versetzt werden und litt unter den Folgeschäden.

Unterstützt wurde er bei seiner Pflege von der Foundation von Franz Klammer, der Johnson im ersten Frust nach der Olympia-Abfahrt den Spitznamen „Nasenbohrer“ verpasst hatte.

Es ist bezeichnend: Nicht seine Siege oder das Gold brachten bzw. hielten Johnson in Erinnerung, sondern ein Schlaganfall 2010. Er konnte danach aber kaum noch sprechen oder richtig essen, auch ein mysteriöser Infekt plagte ihn jahrelang. „Er hat in den letzten drei Wochen die schlimmsten Schmerzen gelitten“, sagte seine Mutter DB Johnson-Cooper der Lokalzeitung „The Oregonian“.

Das Skijahr 1984 war von Johnson auf den Kopf gestellt worden. Sein Stern war am 15. Jänner aufgegangen, als er die Lauberhorn-Abfahrt – vor Anton „Jimmy“ Steiner gewann. Ein Monat später triumphierte er bei Olympia vor Peter Müller (SUI) und Steiner, der damals Österreichs einzige Medaille gewann. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.01.2016)

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