Ski alpin: Fortsetzung der Jagd auf Vonn in Garmisch

Lindsey Vonn
Lindsey VonnAPA/AFP/CHRISTOF STACHE
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Linsdey Vonn gilt als große Favoritin für die Abfahrt am Samstag. Das zweite Training wurde zur Schonung der Piste abgesagt.

Ski-Star Lindsey Vonn hat am Wochenende in Garmisch-Partenkirchen eine gute Chance, sich im Gesamtweltcup von Verfolgerin Lara Gut etwas abzusetzen. Die US-Amerikanerin hält im WM-Ort 2011 bei fünf Weltcup-Siegen und ist nun Anwärterin auf ein erneutes Speed-Sieg-Double aus Abfahrt und Super-G. Die derzeit 45 Punkte hinter ihr liegende Schweizerin ist in "GaPa" hingegen noch ganz ohne Podestplatz.

Diese Ausgangsposition spiegelte sich am Donnerstag nach dem einzigen Training für die Abfahrt am Samstag (11.30 Uhr, live ORF eins) wider. Vonn fuhr trotz riesigem Schal um den Hals sowie aufrechter Haltung im Schlussstück auf Rang zwei, stand danach bereitwillig im Zielraum Rede und Antwort. Die Absage des Freitag-Trainings, um die Piste zu schonen und herzurichten, dürfte sie am wenigsten getroffen haben.

Gut hingegen war nach dem - allerdings nicht besonders aussagekräftigen Lauf - mit 3,33 Sekunden Rückstand auf die Schnellste erst auf Platz 40 zu finden, noch dazu mit einem Torfehler. Die Interviewzone mied die Eidgenossin dann auch prompt und stapfte davon. Nur liebend gerne würde sie im bayrischen Ski-Mekka nach schon einigen vierten Plätzen endlich einmal auf das Podium fahren.

Vonn nähert sich Stenmark-Rekord

Vonn hingegen schickt sich an, nach dem Sieg-Triple von Lake Louise und den -Doubles von Zauchensee und Cortina d'Ampezzo nachzudoppeln und damit die Tausender-Marke in der Gesamtwertung zu überbieten. Derzeit hält die 31-Jährige bei 900 Punkten sowie bei mittlerweile 75 Weltcup-Siegen. Elf fehlen noch auf die absolute Rekordmarke des legendären Schweden Ingemar Stenmark.

Nach diesem Wochenende vielleicht nur noch neun, doch Vonn möchte sich zumindest nach außen hin nicht mit diesem Rekord beschäftigen. Schon gar nicht mit letztlich auch nicht ganz unwahrscheinlichen 100 oder mehr Weltcupsiegen in ihrer einzigartigen Karriere, worauf sie in Garmisch auch angesprochen wurde. "Ich schaue, dass ich Schritt für Schritt weiterkomme", gab die Olympiasiegerin an.

In Garmisch fühlt sich Vonn wohl. Klar, dass sie bei ihrer Freundin Maria Höfl-Riesch in den vergangenen Tagen auf einen Kaffee war. Auch behagt ihr die diesmalige Begleitung von Vater und Hund. Diese Details werden ihr immer wichtiger. Und "Titelverteidigerin" am Sonntag (11.00) im Super-G ist sie überdies. Nicht allerdings in der Abfahrt. Da wurde Vonn 2015 nur Siebente, die Liechtensteinerin Tina Weirather gewann.

Hütter: "Lindsey ist in Reichweite"

Nicht zuletzt daraus schöpft die Konkurrenz Hoffnung. Österreichs Speed-Ass Cornelia Hütter fühlt sich bereit, nach fünf Podestplätzen in dieser Saison die US-Dominatorin anzugreifen, auch wenn sie in der Trainingsfahrt als beste Österreicherin nur 15. war. "Ich muss nur noch technisch sauberer fahren, dann ist Lindsey in Reichweite", erklärte die 23-Jährige. Auch ÖSV-Routinier Elisabeth Görgl macht sich Hoffnung.

Eine ernste Herausforderin ist die im Training drittplatzierte Deutsche Viktoria Rebensburg, zuletzt mit einigen Spitzenplätzen und Riesentorlaufsiegen in Flachau und Maribor. Die im Training vorangelegene Romane Miradoli ist hingegen nicht ganz vorne zu erwarten, ihre Bestzeit markierte die Französin nach Torfehler und besseren Bedingungen als die Elite. Ähnliches gilt für die viertplatzierte Breezy Johnson aus den USA.

Tippler nach Sturz startbereit

Die Österreicherinnen treten in der Abfahrt nur mit einem siebenköpfigen Team an, da Dajana Dengscherz, Sabrina Maier und Elisabeth Reisinger am Donnerstag in Davos im Europacup-Einsatz waren und so um den für einen Start erforderlichen Trainingslauf umfielen. Von diesem Trio darf sich aber Maier auf den Super-G vorbereiten. Tamara Tippler verspürte nach ihrem Sturz doch gewisse Knieschmerzen, möchte jedoch an den Start gehen.

Schnee und in der Nacht auf Freitag einsetzender Regen machten die Absage des Freitag-Trainings nötig. Für die Durchführung der Rennen wurde allerdings bei Veranstalter und Weltverband (FIS) keine Gefahr gesehen. In Garmisch wurde erst am vergangenen Wochenende bei den Herren die Abfahrt unter nicht einfachen Bedingungen durchgeführt und der Riesentorlauf tags darauf gar nicht gestartet.

(APA)

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