Marcel Hirscher: „Ich lerne jeden Tag dazu“

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Platz sieben im Super-G und 36 wertvolle Punkte für den Gesamtweltcup verwandeln das Südkorea-Abenteuer für Marcel Hirscher in einen gelungenen Auftritt. Wichtige Erfahrungen, Praxis, Spaß geben Antrieb für Naeba-RTL.

Jeongseon. Sorgfältig wählt Marcel Hirscher seine Super-G-Einsätze aus. Jenen in Jeongseon, Südkorea, nahm er deshalb ins Programm, weil er für Olympia in zwei Jahren Erfahrung sammeln wollte. Der siebente Rang auf dem Abfahrern entgegenkommenden Kurs kam überraschend und brachte unerwartet viele Punkte (36) ein. Mit dem Sieg hatte Hirscher freilich nichts zu tun. Mit einer Harakirirennlinie fuhr der Schweizer Carlo Janka zum Triumph, hinter dem Südtiroler Christof Innerhofer (0,82 Sek.) jubelte Vincent Kriechmayr als Dritter (1,06) über seinen zweiten Karrierepodestplatz.

Der Südkorea-Ausflug war den „Zwischenstopp“ wert, in Jeongseon trainierte Hirscher Abfahrt, fuhr den Super-G rennmäßig und in Yongpyong lernte er das Gelände für die technischen Olympiabewerbe kennen. „Es hat sich ausgezahlt, dass er da war. Allein, dass er die Gegebenheiten kennengelernt hat, dass er sieht, wie es zugeht. Und wenn er zu den Spielen herkommt, weiß er, wo was ist“, sagte ÖSV-Sportdirektor Hans Pum, der Hirschers Super-G-Leistung „überragend“ fand.

Hirscher hat in dieser Saison bereits in Beaver Creek einen Super-G gewonnen, jedoch begünstigten ihn dort die Verhältnisse. In Jeongseon hatte er nach dem Besichtigen auf zumindest ein paar Punkte gehofft, der Salzburger vergrößerte im Gesamtweltcup den Vorsprung auf den drittplatzierten Norweger Henrik Kristoffersen auf 134 Punkte, hält bei 1005 Punkten. „Wie man sieht, lerne ich jeden Tag sehr viele neue Sachen dazu, die gar nicht so schlecht funktionieren. Ich bin überrascht vom Ergebnis, aber mich ärgern zwei Fehler, die unnötigerweise passieren“, sagte Hirscher. Ärger trotz des tollen Ergebnisses in einer Disziplin, die er nicht oft trainiert? „Das tue ich immer. Es klingt für einen anderen oft ungut oder arrogant. Aber es ist so, dass ich besser werden, mich nie zufriedengeben möchte.“

Mit Schwung nach Japan

Heute geht es weiter nach Tokio und von dort in ein rund 70 Kilometer von Yuzawa Naeba entferntes Skigebiet. „Dort werden wir trainieren und am Mittwoch oder Donnerstag nach Naeba weiterfahren.“ Für Samstag ist ein Riesentorlauf angesetzt – es soll laut Prognose regnen –, für Sonntag ein Slalom.

In Naeba war Hirscher bereits, „vor elf Jahren mit Max Franz, wir sind FIS-Rennen gefahren, es waren japanische Meisterschaften. Wir waren von Atomic aus dort, um Fortbildung zu machen. Christian Höflehner, unser momentaner Rennchef war mit uns auch schon dort, wir haben in Japan ein Trainingscamp für Trainer und Nachwuchsläufer gemacht“, blickt der 26-Jährige zurück. Erinnerungen an das Renngelände habe er jedoch keine. „Aber an das Hotel: 700 Gästebetten, sauungemütlich, kleine Zimmer.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.02.2016)

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