Bob und Skeleton: Ein Labyrinth mit 14 Kurven

WELTCUP, BOB,
WELTCUP, BOB,(c) APA/KEYSTONE/URS FLUEELER
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Die Österreicher hoffen bei der WM auf der Olympia-Bahn in Innsbruck-Igls auf den Heimvorteil. Ein guter Start entscheidet über Edelmetall.

Igls. Österreichs Bob-Teams und Skeleton-Piloten wollen bei der am Freitag beginnenden Heim-WM (bis 21. Februar) auf der Olympia-Bahn in Igls aufzeigen. Die Medaillenhoffnungen ruhen in erster Linie auf Janine Flock. Die Skeleton-Europameisterin ist im Vorjahr in ihrer Heimat Weltcupzweite und -dritte geworden. „Es ist großartig, dass ich Europameisterin bin, aber mein großes Ziel ist die Heim-WM“, betonte Flock nach ihrer Fahrt zu EM-Gold in St. Moritz. Nachdem sie im Vorjahr auch den Gesamtweltcup gewonnen hat, will die 26-Jährige nun ihre erste WM-Medaille erobern.

Christina Hengster verpasste mit ihrer Anschieberin Sanne Dekker EM-Bronze im Zweierbob nur um zwei Hundertstel, hofft aber das in St. Moritz so knapp Verpasste in Igls nachholen zu können. 2012 wurde die 30-jährige Tirolerin auf ihrer Hausbahn Juniorenweltmeisterin. „Eine Heimveranstaltung ist immer etwas Besonderes, weil alle Freunde und die Familie an der Bahn sind und mitfiebern. Doch Igls ist eine Starterbahn, und daher ist es für uns schwieriger, etwas rauszuholen, da sie sonst sehr kurz und leicht ist. Bisher war Igls aber ein gutes Pflaster für uns“, meinte Hengster, in dieser Saison bereits viermal auf dem Weltcup-Podest.

In Igls ist ein guter Start der Schlüssel im Medaillenkampf, denn in dem lediglich 1270 Meter langen Labyrinth mit 14 Kurven und nur 8,5 Prozent Gefälle können die Piloten unten heraus nur schwer beschleunigen. Die minimalen Hundertstel Vorsprung am Start multiplizieren sich deshalb auf mehr als das Doppelte in der Bahn, sofern man sich keine Fahrfehler in der relativ einfach zu fahrenden Bahn am Patscherkofel leistet. Deshalb ist es für die Vierer-Crew von Benjamin Maier praktisch unmöglich, EM-Silber bei der Heim-WM zu bestätigen.

Die deutschen Top-Piloten Francesco Friedrich (im Zweier) und Maximilian Arndt (im Vierer) peilen in Igls den WM-Hattrick an. Im Zweier gelang ein solches Triple bisher nur Eugenio Monti (I) bei seinen fünf Zweierbob-Titeln en suite von 1957 bis 1962 sowie Christoph Langen von 1993 bis 1996. In der Königsklasse ist in der WM-Geschichte bisher nur der vierfache deutsche Olympiasieger Andre Lange von 2003 bis 2005 dreimal in Serie Weltmeister geworden. (ag)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.02.2016)

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