Skeleton-WM: Flock rast zu Silber

BOB- UND SKELETON-WM: ZWEIERBOB HERREN
BOB- UND SKELETON-WM: ZWEIERBOB HERRENAPA/EXPA/JOHANN GRODER
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Europameisterin Janine Flock hat am Samstag bei der Heim-WM in Igls die Silbermedaille geholt.

Janine Flock hat sich am Samstag in Innsbruck/Igls den großen Traum von einer Medaille bei ihrer Heim-Weltmeisterschaft erfüllt. Die Skeletonpilotin raste mit einem Rückstand von 0,46 Sekunden auf die deutsche Weltmeisterin Tina Hermann zu Silber. Bronze ging an die Russin Jelena Nikitina. In jedem der vier WM-Läufe lag die 26-jährige Tirolerin Flock hinter Hermann auf Medaillenkurs.

Nach der Zieldurchfahrt im vierten Lauf brachen bei Flock angesichts ihrer ersten WM-Einzelmedaille alle Dämme. Es flossen Tränen und die Heeressportlerin bekannte: "Jetzt bin ich zehn Kilogramm leichter, so groß ist die Erleichterung." Bereits vor zwei Wochen gewann Flock zum zweiten Mal in ihrer Karriere Gold bei einer Europameisterschaft. "Aber WM-Silber zählt für mich mehr, auch weil ich eine Medaille zu Hause vor meiner Familie und meinen Freunden holen konnte."

Dementsprechend wurde Flock von ihren Fans gefeiert und minutenlang geherzt. "Zwei Medaillen bei der Heim-WM, was kann ich mir mehr wünschen. Ich bin gar nicht traurig, dass es nicht zu Gold gereicht hat, überlege auch gar nicht, was ich besser hätte machen können", sagte Flock. Am vergangenen Sonntag hatte sie bereits Bronze im Teambewerb erobert und dabei eine emotionelle Achterbahnfahrt erlebt.

Denn nach dem Teambewerb kollabierte ihr Lebensgefährte Matthias Guggenberger, er wurde mit dem Notarztwagen in die Innsbrucker Klinik gebracht. Bis Freitag wurde der 31-jährige Skeleton-Routinier stationär behandelt und musste deshalb auch auf sein Einzel-Rennen verzichten. Am Samstag fieberte Guggenberger aber bereits wieder an der Bahn in Igls mit und unterstützte Flock. "Es geht schon wieder", bestätigte Guggenberger.

Unterstützung brauchte Flock auf jeden Fall. "So nervös wie vor dem dritten Lauf war ich wahrscheinlich noch nie in meiner Karriere. Ich hatte wirklich weiche Knie und der Atem ging stockend. Vor dem vierten Lauf war es dann besser, denn ich wusste mit einer soliden Fahrt habe ich eine Medaille fix." Ihr silberne ist die erste WM-Medaille für Österreich im Damen-Skeleton.

Seit 2002 rast Flock bereits durch die Eiskanäle der Welt - zweimal EM-Gold und der Weltcupgesamtsieg 2014/15 waren ihre bis dato größten Erfolge. "Jetzt noch WM-Medaillen, das ist doch super", sagte Flock im Igler Zielraum und nahm die Olympischen Spiele ins Visier: "Nur mit Olympia habe ich eine Rechnung offen." 2014 fuhr sie als Medaillenanwärterin nach Sotschi, um schließlich schwer enttäuscht nur Neunte zu werden.

"Deshalb gilt ab jetzt meine volle Konzentration den Spielen 2018 in Südkorea." Zunächst wurde am Samstag aber noch gefeiert. "Jetzt lasse ich es richtig tuschen. Jedenfalls für meine Verhältnisse", kündigte sie an.

Am Samstagnachmittag finden auch noch die ersten beiden Läufe im Vierer-Bob statt. Für Österreich geht Benjamin Maier, vor zwei Wochen überraschend Zweiter bei der Europameisterschaft in St. Moritz, mit Marco Ranggl, Markus Sammer und Danut Moldavan als Anschieber an den Start. Im Bob Österreich zwei fährt Lukas Kolb mit Markus Glück, Markus Treichl und Adrian Platzgummer. Die WM wird am Sonntag mit den Vierer-Finalläufen (ab 15.30 Uhr) abgeschlossen.

(APA)

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