Ski alpin: Hirscher ist der Krönung so nah

Marcel Hirscher
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Marcel Hirscher wurde im ersten Riesentorlauf in Kranjska Gora Dritter und könnte sich am Samstag vorzeitig den Gesamtweltcup sichern.

Mit einem Kraftakt im zweiten Durchgang hat Marcel Hirscher am Freitag im ersten Riesentorlauf in Kranjska Gora den erfolgreichen Abschluss der Mission Gesamtweltcup für heute in Griffweite gebracht. Der Salzburger verbesserte sich vom siebenten noch auf den dritten Rang und überholte damit auch Kristall-Rivalen Henrik Kristoffersen, der von Platz sechs auf vier fuhr. Der Sieg ging einmal mehr an Alexis Pinturault, der Franzose feierte vor Philipp Schörghofer seinen vierten RTL-Sieg in Folge.

Hirscher liegt damit im Kampf um die große Kristallkugel 293 Punkte vor Kristoffersen und könnte bereits im zweiten Riesentorlauf am Samstag (9.30/12.30 Uhr, live ORF eins) den fünften Gewinn der großen Kristallkugel in Folge fixieren und den Rekord von Marc Girardelli einstellen. Mit über 300 Punkten Vorsprung wäre die erfolgreiche Titelverteidigung durch, geht der Norweger doch im Anschluss inklusive Saisonfinale in St. Moritz nur noch bei drei Rennen an den Start. „60 Punkte für den Riesentorlauf, 60 für den Gesamtweltcup, das war das Optimum. Der Podestplatz ist sehr viel wert“, meinte Hirscher, der das Ende der langen Saison herbeisehnt. „Ich merke, dass ich am Limit bin.“

In der Riesentorlaufwertung hat Pinturault mit der Fortsetzung seiner Erfolgsserie eine Kampfansage abgegeben. Der Franzose agiert aktuell in Topform und liegt bei zwei offenen Rennen nur noch 91 Punkte zurück. „Wenn Alexis so weiterfährt, dann hat er sich die Kugel definitiv verdient. Auf derart eindrucksvolle Art und Weise habe ich zu Saisonbeginn nicht gewonnen“, lobte Hirscher, dreimaliger RTL-Sieger in diesem Winter. Sollte der 27-Jährige aber weiter konstant aufs Stockerl fahren, ist ihm auch der Disziplinensieg sicher.

Schörghofer beendet Durststrecke

Beim zweitplatzierten Schörghofer war die Freude über den fünften Podestplatz seiner Karriere besonders groß. Der 33-Jährige zeigte endlich einmal zwei konstante Läufe und beendete eine über fünfjährige Durststrecke. „Es waren lange und harte Jahre, aber ich habe immer an mich geglaubt“, erklärte der RTL-Spezialist.

Eine Materialumstellung vor gut drei Jahren hatte Schörghofer nachhaltig aus der Bahn geworfen. In der Vorbereitung ging der Routinier neue Wege, verzichtete auf das Überseetraining. „Man muss immer wieder etwas Neues einstreuen. Stillstand ist Rückschritt“, erklärte der Salzburger, der heuer in Beaver Creek und Alta Badia in die Top Ten gefahren war. Die Geburt von Söhnchen Matthäus im Sommer habe zudem seinen Blickwinkel verändert. „Um das geht's richtig im Leben“, bekannte der Jungvater, dass ihm der Sport nun öfter ganz unbedeutend erscheine.

In Kranjska Gora durfte Schörghofer nun in Anwesenheit seiner Familie den Lohn für all die Mühen feiern. „Training und Rennen sind zwei Paar Schuhe, aber diesmal habe ich es runtergebracht. Das ist ein großer Tag für mich“, sagte der zweifache Teamweltmeister.

(swi)

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