Riesentorlauf: Brem gewinnt Kristallkugel

SKI WELTCUP FINALE IN ST. MORITZ: BREM MIT RTL-WELTCUPKUGEL
SKI WELTCUP FINALE IN ST. MORITZ: BREM MIT RTL-WELTCUPKUGELAPA/BARBARA GINDL
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In St. Moritz hat sich die Tirolerin Eva-Maria Brem in einem Herzschlagfinale ihre erste Kristallkugel geholt.

Das Gesicht hinter den Armen verborgen, benötigte Eva-Maria Brem beim Blick auf die Anzeigentafel ein paar Sekunden, um zu realisieren, dass es sich für die kleine Kristallkugel ausgegangen ist. Wäre die Tirolerin nur 5/100 Sekunden langsamer gewesen, wäre sie im finalen Saison-Riesentorlauf in St. Moritz Fünfte geworden und die Kugel an Tagessiegerin Viktoria Rebensburg gegangen.

Es war nach dem totalen Angriff von Rebensburg im zweiten Durchgang des letzten Weltcup-Saisonrennens ein hochdramatisches Finale. Die Deutsche hatte mächtig vorgelegt, lag 0,46 Sekunden vor der Französin Taina Barioz und 0,75 vor der Schweizerin Lara Gut, als nur noch Brem oben stand. Die ÖSV-Läuferin musste Vierte werden, was ihr hauchdünn gelang. Denn der Vorsprung war rasch weg gewesen, verwandelte sich in Rückstand, der immer größer wurde.

Brem sorgte dafür, dass die Riesentorlaufkugel nach zwei Erfolgen en suite für Anna Fenninger weiter in österreichischer Hand bleibt. „Ich habe bis jetzt alles richtig gemacht, aber es ist noch nicht vorbei. Es liegt nur an mir“, sagte die 27-Jährige nach der souveränen Halbzeitführung.

Vor dem zweiten Durchgang war alles nicht mehr so einfach. „Es war für mich schlimm, ich habe am Start über den Lautsprecher den Rennverlauf mitbekommen. Ich hatte schon so viel Pech mit den Hundertsteln und immer gesagt, irgendwann kommt es zurück. Und heute war es so“, sagte die Münsterin, für die es in beiden Läufen schwierig gewesen sei, eine gute Abstimmung zu finden. „Ich habe einfach gekämpft.“

Rebensburg hat nun drei der jüngsten vier Riesentorläufe gewonnen und Brem am Ende stark zugesetzt. „Es war unglaublich! Ich glaube, das war Sport am höchsten Niveau. Erstens was die sportliche Leistung betrifft, zweitens was die Fairness untereinander betrifft. Und es hat keine von uns nachgegeben. Am Ende war ich die Glückliche, ich freue mich voll. Für mich ist es verdient“, sagte Brem. „Eva hat es sich absolut verdient, sie war konstant über die ganze Saison“, gratulierte Rebensburg. „Es war spannend. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es noch einmal so eng wird.“

Michaela Kirchgasser schloss die Saison mit einem siebenten Platz ab. „Das sind noch einmal gute Punkte. Ich habe die Saison gut begonnen und dann im Jänner ziemlich ein Loch gehabt, ich habe mich durch einige Sachen ablenken lassen. Dann habe ich mir gesagt, ich mache noch einmal einen Neustart, seitdem ging es noch einmal ganz okay“, sagte die Salzburgerin, die im Frühjahr heiraten wird. Stephanie Brunner war nach einer Erkrankung nicht ganz fit und wurde 25.

(APA)

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