Kriechmayr: „Es ist eh jedes Jahr das Gleiche"

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Mit der Super-G-Performance hat Vincent Kriechmayr als Gesamtvierter des vergangenen Winters zufrieden sein dürfen, in Abfahrt und Riesentorlauf gibt es noch viel Steigerungspotenzial. Er ist in Sölden am Sonntag dabei.

Mit der Super-G-Performance hat Vincent Kriechmayr als Gesamtvierter des vergangenen Winters zufrieden sein dürfen, in Abfahrt und Riesentorlauf gibt es noch viel Steigerungspotenzial. Beim Saisonauftakt-RTL am Sonntag in Sölden ist der Oberösterreicher dabei, wie groß der absolvierte Schritt in der Abfahrt ist, wird sich in Übersee zeigen. Für den Gesamtweltcup sollen mehr Punkte rausschauen.

Nur sporadisch hat sich Kriechmayr bisher im Riesentorlauf versucht oder versuchen dürfen, seit 2010 hat er im Weltcup 19 Rennen bestritten, nur zweimal war er platziert, davon beim Weltcupfinale im März in St. Moritz als 23. Das Projekt Riesentorlauf gehe voran, erzählte Kriechmayr. „Es ist eh jedes Jahr das Gleiche. Ich trainiere sehr viel Riesentorlauf, ich hoffe, dass es heuer besser ist. Aber nach dieser Saison ist wieder eine Materialumstellung und es fängt wieder alles bei null an.“

Der Radius wird wieder kürzer. 2012 wurde unter viel Kritik von Aktiven und Herstellern von 27 auf 35 Meter erweitert, ab 2017/18 geht man wieder auf 30 Meter zurück. „Es ist schwierig zu sagen, ob mir das entgegenkommt. Das habe ich auch bei der jetzigen Umstellung gedacht, das ist nicht eingetroffen. Aber es wird sich damit nichts ändern, die Besten bleiben die Besten. Marcel wird uns mit dem neuen Material auch um die Ohren fahren“, sagte der 25-Jährige über den bereits dreifachen Riesentorlauf-Kugelgewinner Hirscher.
Der als 14. mit 555 Punkten zweitbeste Österreicher im Gesamtweltcup 2015/16 hofft auf den nächsten Schritt. „Ich möchte mich stetig verbessern. Von Saison zu Saison und in allen Belangen. Wenn ich das schaffe, dann schauen am Ende der Saison hoffentlich mehr Punkte raus, das wäre das Ziel“, hofft Kriechmayr. Dafür hat er im Sommer auch am Gesamtpaket gearbeitet, körperlich, skitechnisch und intensiv auch am Materialsektor. „In der Abfahrt erhoffe ich den nächsten Schritt. Im Super-G war es eh gut, da hatten wir das richtige Setup gefunden.“

Und die Abfahrt?

Die Abfahrt erwies sich im vergangenen Winter als Baustelle im ÖSV-Herrenteam, es gab viele verletzungsbedingte Ausfälle und ein Sieg blieb aus. „Man hat gemerkt, dass die ganze Mannschaft ein bissl anders in die (Trainings/Anm.)-Saison gestartet ist. Jeder hat sehr akribisch getüftelt beim Material. Da waren wir letztes Jahr sicher auch nicht ganz hundertprozentig aufgestellt“, sagte Kriechmayr im Rückblick. „Wir haben schon schnelle Ski gehabt, aber das Setup muss auch passen. Ich kann nur von mir sprechen, es war nicht immer ideal von mir gewählt. Ich glaube, dass ich den Schritt jetzt gehen konnte, ich hoffe, das sieht man auch.“

Im März hat Kriechmayr seine Saison noch einmal in Gedanken durchgespielt und „an die Fehler gedacht und daran, wie ich die ausbügeln kann“. Er glaubt, dass er das gut hingebracht hat. „Ich möchte mehr Podiums holen, mehr Topplatzierungen. Ein Sieg muss auch einmal kommen - hoffentlich. Das habe ich mir schon auch vorgenommen. Aber wenn nicht und ich dafür zehn Podiums hole, ist es mir auch gleich“.

Einerseits ist er davon überzeugt, dass das Team besser ist, als es sich letztes Jahr geschlagen hat. Andererseits meint er: „Wie Svindal letztes Jahr gefahren ist, hätte ihn keiner geschlagen. Das gilt es zu vermeiden. So herprügeln lassen wir uns nicht mehr.“ Die norwegischen Herren gewannen 19 Rennen, Aksel Lund Svindal schaufelte bis zu seinem Sturz und Saison-Aus im Jänner in Kitzbühel sieben auf sein Konto.

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