NHL: Michael Grabner, die Kärntner Torfabrik ist zurück

Michael Grabner zeigt sich in der NHL in Topform.
Michael Grabner zeigt sich in der NHL in Topform.(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ USA Today)
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Nach mäßigen Jahren blüht Grabner in New York wieder auf. Der Österreicher ist bester Torschütze der NHL und misst sich mit Superstar Sidney Crosby.

Pittsburgh. Die New York Rangers sind die Torfabrik der NHL. Mit einem Schnitt von 4,05 Treffern pro Spiel sind sie die klare Nummer eins der Liga, in zehn ihrer bisher 20 Partien haben sie mindestens fünfmal gescort. Dafür verantwortlich ist vor allem Michael Grabner. Beim 5:2-Auswärtssieg über Meister Pittsburgh Penguins mit Superstar Sidney Crosby gelang dem Kärntner sein zwölftes Saisontor, Grabner ist damit gemeinsam mit Crosby und mit dem finnischen Jungstar Patrik Laine (Winnipeg) Toptorschütze der NHL.

Als erster Österreicher hat Thomas Vanek die NHL-Schützenliste von Oktober bis Dezember 2008 angeführt. Eine weitere Parallele: Grabner liegt derzeit auf Platz eins der Plus/Minus-Wertung (Differenz von Toren und Gegentoren während ein Spieler auf dem Eis ist), 2006/07 hat Vanek diese Wertung sogar gewonnen.
Damals war Grabner gerade als Erstrunden-Pick von den Vancouver Canucks gedraftet worden. Bei den Kanadiern kam er auf nur 20 Einsätze, ehe er 2010 über den Umweg Florida bei den New York Islanders landete. Dort erzielte Grabner in seiner ersten Saison 34 Tore, verpasste als drittbester Liganeuling nur knapp die Calder Trophy.

Danach ging seine Torausbeute zurück, auch aufgrund von Verletzungen. 2015 wurde Grabner zu den Toronto Maple Leafs getauscht, auch dort lief es mit neun Treffern in 80 Spielen nicht nach Wunsch, die Kanadier verpassten klar die Play-offs. Im Juli erhielt er bei den Rangers einen Zweijahresvertrag mit dem für NHL-Verhältnisse eher bescheidenen Jahresverdienst von 1,6 Millionen Dollar.
Mit der Rückkehr nach New York – Grabner wohnt mit seiner Frau und den beiden Kindern etwas außerhalb der Stadt – blühte der 29-Jährige wieder auf. Das Spiel der Rangers liegt dem schnellen Angreifer, der Villacher soll gar einer der zehn Schnellsten der Liga sein. „Tempo, Penalty-Killing, Stickhandling. Was ich von ,Grabs‘ sehe, habe ich so erwartet“, erklärt Rangers-Coach Alain Vigneault. Und Grabner sagt: „Es ist nicht leicht, in der NHL Tore zu machen. Ich nehme es, wie es kommt.“ Er habe in den vergangenen Jahren auch die andere Seite kennengelernt, „als ich Chancen hatte und nichts reingehen wollte“.

Nach dem ersten Viertel des Grunddurchgangs liegen die Rangers hinter den Montreal Canadiens auf Platz zwei im Osten. Heute treffen Grabner und Co. im Madison Square Garden wieder auf Pittsburgh. Deren Superstar Sidney Crosby ging im ersten Duell leer aus, für seine zwölf Ligatore benötigte der kanadische Olympia-Sieger im Gegensatz zu Laine (21) und Grabner (20) aber nur 13 Spiele. Grabner sagt: „Ich will einfach rausgehen, meinen Speed nutzen, mein Spiel machen.“ (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.11.2016)

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