Das Verlangen nach Siegertypen

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Amerika wartet auf die Rückkehr der Stars Vonn, Mancuso und Miller. Die ÖSV-Damen sehnen sich nach Veith und Brem - ohne sie sind sie vollkommen chancenlos.

Killington. Während Mikaela Shiffrin in Killington ihren großen Heimauftritt bestritt, muss der US-Skiverband mit Lindsey Vonn, Julia Mancuso und Bode Miller drei Stars vorgeben. Doch wie es aussieht, könnten alle drei im Jänner in Europa wieder zurückkehren. Sogar der 39-jährige Miller, das vermutet nicht nur Alpinchef Patrick Riml.

Der US-Verband gab die Teams für die WM-Saison bekannt, darin scheinen auch die drei Genannten auf, obwohl Mancuso nach ihrer Hüftoperation die komplette Saison verpasst und Miller in den vergangenen zwei Wintern nur ein Rennen bei der Heim-WM 2015 bestritten hat.

Offenbar verhindert mittlerweile aber eher der Disput mit Ex-Ausrüster Head ein Comeback des erfolgreichsten US-Skirennfahrers als dessen Alter oder mittlerweile vier Kinder. Insgesamt habe er in Colorado jedoch einen guten Eindruck hinterlassen, berichtete Riml. „Bode ist körperlich gut beisammen, in Copper auch gut Ski gefahren.“ Auch aus der Sicht des Tirolers sind es hauptsächlich die Materialdiskussionen, die Miller von einer Rückkehr abhalten könnten. Er hat sich an Bomber-Ski beteiligt und möchte mit diesen Latten im Weltcup starten. Gegen die Klausel, derzeit aber nur auf Head zurückkehren zu können, wehrt er sich auch vor Gericht.

Miller hat im Sommer in Chile und Portillo viel getestet. Riml hat allerdings Zweifel, ob er mit dem neuen Ski und den Schuhen Erfolg haben kann. „Ski und Schuhe wurden bis zu Millers Einstieg nur für Buckelpistenfahrer produziert.“

Wehklagen der ÖSV-Damen

Österreichs Skidamen kassierten derweil vor 16.000 Zuschauern im RTL in Killington (Siegerin: Tessa Worley, FRA) eine herbe Niederlage. Es ist die schwerste Enttäuschung seit 15 Jahren, keine Fahrerin auf dem Podest, in den Top zehn, nicht einmal in den Top 15. Michaela Kirchgasser war als 16. beste Österreicherin. Es ist offensichtlich: Ohne Anna Veith und Eva-Maria Brem ist Österreich nicht konkurrenzfähig.

Trainer Thomas Trinker steht in der Kritik und muss Antworten liefern. Seine Mannschaft gebe Gas, dennoch seien Ausfälle drin. „Der Speed ist da, das hat man gesehen. Aber es fehlt den Jungen noch an Routine.“ (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.11.2016)

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