Ski alpin: Siebenhofer fährt im Garmisch-Training allen davon

Ramona Siebenhofer
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Ramona Siebenhofer distanzierte Sofia Goggia um über eine Sekunde, Zauchensee-Siegerin Christine Scheyer wurde Dritte.

Ramona Siebenhofer hat am Donnerstag im Auftakt-Training für die Weltcup-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen überlegene Bestzeit erzielt. Die Steirerin distanzierte die zweitplatzierte Sofia Goggia gleich um 1,14 Sekunden. Die 22-jährige Vorarlbergerin Christine Scheyer, am Sonntag überraschend Siegerin der Zauchensee-Abfahrt, wurde Dritte (+1,43), beging aber wie die Italienerin einen Torfehler.

Damit waren die Schweizerin Fabienne Suter und die Italienerin Elena Fanchini mit je 1,45 Sekunden Rückstand jene Läuferinnen, die Siebenhofer mit einem ordnungsgemäßen Lauf am nächsten kamen. "Ich war ein wenig überrascht im Ziel. Ich habe mich gut gefühlt, aber nicht so gut", erklärte die 25-Jährige, die nach ihrem 28. Platz in Zauchensee "ein bisschen verunsichert" war.

"Ich liebe die Strecke in Zauchensee, deswegen hat mich das wirklich geärgert. Ich habe meine Fahrt mehrmals auf Video angeschaut. Für die hätte ich zwar einen Schönheitspreis gewonnen, weil ich auf der Linie gepickt bin, aber ich habe den Ski nicht freigeben können", erläuterte Siebenhofer, warum nun in Garmisch bei ihr auch die Wut im Bauch noch mitgefahren sei.

Gleichzeitig bremste sie die Erwartungshaltung für das Rennen am Samstag, auch wenn sie "noch Reserven habe", da sie "einige Kurven noch nicht so gut erwischt" hatte. "Das erste Training darf man nicht überbewerten, die anderen sind sicher irgendwo in der Garage gestanden", betonte Siebenhofer. Doch der Sieg von ÖSV-Teamkollegin Scheyer habe ihr die Gewissheit gegeben, dass sie ganz vorne landen kann. "Da wird man schon wach und denkt sich: Hey, das kann ich auch schaffen."

Scheyer hatte zuletzt einen "ziemlichen Rummel um meine Person" ertragen müssen. "Das Handy hat die ganze Zeit geläutet", berichtete die Debütsiegerin, die von sich selbst sagt: "Ich bin da, um Weltcup-Rennen zu gewinnen." Ihre Zielsetzung für Garmisch lautet aber vorerst einmal Top Ten. Die legendäre Kandahar-Strecke war der Wirtschaftsstudentin an der Fernuniversität Hagen bisher nur im oberen Teil von FIS-Rennen bekannt. "Unten war es sehr schattig und schnell", merkte Scheyer an, die nach der "sehr schlagigen" Hölle ein Tor ausließ. "Aber sonst hat es schon ganz gut gepasst."

Neben Siebenhofer und Scheyer landete von den ÖSV-Damen auch noch Tamara Tippler (1,90) als Sechste - ohne Torfehler und damit eigentlich Vierte - im Spitzenfeld. Weltcup-Rekordsiegerin Lindsey Vonn aus den USA, die in Zauchensee ihr Weltcup-Comeback gegeben hatte, verlor als Zehnte 2,57 Sekunden auf Siebenhofer und lag damit unmittelbar vor Elisabeth Görgl (2,65). Die 35-jährige Steirerin verbindet beste Erinnerungen mit Garmisch-Partenkirchen: Im oberbayrischen Wintersportort wurde Görgl 2011 Weltmeisterin in Abfahrt und Super-G.

Österreichs Ski-Star Anna Veith bereitete sich indes auf der offiziellen ÖSV-Trainingsstrecke am Zwölferkogel in Hinterglemm auf ihr Speed-Comeback am Sonntag im Garmisch-Super-G vor. "Ich freue mich schon sehr und habe ein gutes Gefühl. Die Trainingsbedingungen auf der Strecke sind sehr gut. Wir feilen noch an ein paar Feinheiten, aber wichtig ist, das Knie hält", wurde die Olympiasiegerin und Doppel-Weltmeisterin am Donnerstag in einer Aussendung zitiert.

(Schluss) fwi/mgä/tos

(APA)

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