Der Zeitsprung des Pisten-Doyens

Hannes Reichelt hebt ab, liebt den Speed – und will eine WM-Medaille gewinnen.
Hannes Reichelt hebt ab, liebt den Speed – und will eine WM-Medaille gewinnen.(c) GEPA pictures/ Harald Steiner
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Hannes Reichelt, 36, ist der einzige ÖSV-Starter, der schon 2003 dabei war. Er will Medaillen gewinnen und den jungen Teamkollegen helfen.

St. Moritz. Über Hannes Reichelt wird gesagt, er sei ein angenehmer Mensch. Freundlich, nahbar, ohne Allüren, kollegial. Der Skifahrer, 36, ist der Routinier des ÖSV-Teams, er hat viel erlebt. Höhen mit Siegen wie in Kitzbühel, Leerläufe ohne Sieg und Podestplatz und Tiefen mit schweren Wirbelsäulenverletzungen. Und auch ein zeitlicher Punkt ist unbestritten: Er ist der Einzige im Team, der schon 2003 in St. Moritz dabei war.

Gold vom Super-G 2015 in Vail/Beaver Creek und Silber vom Super-G 2011 in Garmisch-Partenkirchen hat Reichelt bei Weltmeisterschaften gewonnen. Bei seinem Debüt 2003 in der Schweiz schied er im Super-G aus. Jetzt wolle er nicht nur selbst durchstarten, sondern den Jungen helfen, nicht an Terrain und Übersicht zu verlieren. Cheftrainer Andreas Puelacher gefällt es, man habe „ein gutes Teamgefüge“ – Medaillengarant sei das aber keiner.

Noch jünger und unerfahrener ist die Damenmannschaft, aus dem WM-Kader von 2015 sind nur noch Anna Veith, Michaela Kirchgasser, Bernadette Schild und Nicole Schmidhofer mit dabei. Rennsportleiter Jürgen Kriechbaum unterstrich die Bedeutung einer erfahrenen Läuferin wie Veith im Team und bremste sogleich alle Erwartungen. „Jede Erfahrung bei einem Großereignis ist für einen jungen Läufer sehr, sehr wichtig. Anna hat sich bei Olympia 2010 in Vancouver sehr schwer getan, aber vier Jahre später ist sie Olympiasiegerin geworden und hat sicher auch von den Erfahrungen von Vancouver etwas mitnehmen können und davon profitiert“, ist Kriechbaum überzeugt. (cg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2017)

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