Der Loipentraum der Familie Stadlober „Ich bin so stolz auf meine Tochter“

NORDISCHE SKI-WM IN LAHTI: LANGLAUF DAMEN - SKIATHLON / STADLOBER (AUT)
NORDISCHE SKI-WM IN LAHTI: LANGLAUF DAMEN - SKIATHLON / STADLOBER (AUT)(c) APA/ROLAND SCHLAGER
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Langläuferin Teresa Stadlober wurde Sechste im Skiathlon. Österreichs bestes WM-Ergebnis seit 1999 gibt Zuversicht. „2019 gewinne ich in Seefeld eine Medaille.“

Lahti. Von einem Spitzenplatz bei der WM in Lahti hatte Teresa Stadlober lange geträumt. Am Samstag wurde er traumhafte Wirklichkeit. Die Pongauerin, 24, lieferte als Sechste im Skiathlon das beste ÖSV-Resultat im Damen-Langlauf seit Bronze von Maria Theurl 1999 ab. Sie ist damit in der Elite angekommen, durfte zur Siegerehrung mitgehen. Es ist ein Erlebnis, das ihrer Karriere weiter Aufschwung verleihen wird. Und, es ist eine wichtige Erfahrung für sie und ihren Trainer-Vater Alois, sie sagt: „Seefeld 2019 will ich eine Medaille gewinnen.“

Die Familie Stadlober strahlte in der Mixed-Zone. Vergessen sind auch längst die Differenzen mit dem ÖSV, Alois Stadlober sagt, dieses Kapitel sei „abgehakt“. Ohne System und Hilfe wäre die Karriere der Tochter nicht weiterzubringen gewesen, hier in Lahti stünden zehn Serviceleute parat. „Sie wachseln die Ski, richten alles her, super!“ Das Training koordiniere jedoch weiterhin er, die Pläne schreibe er, auch daran gibt es keinerlei Zweifel und Bedenken mehr. Vergleiche mit der Familie Hirscher, die ja nicht direkt mit dem ÖSV-Team zusammenarbeitet, sondern eigene Erfolgswege geht, will Stadlober, Staffel-Weltmeister von Ramsau 1999, nicht ziehen. „Wir haben unsere Linie, die ziehen wir durch. Ich bin so unheimlich stolz auf meine Tochter.“ Dass sie 20 Jahre nach ihm auch bei einer Heim-WM eine Medaille gewinnen könnte, findet der stolze Papa sensationell. „Es ist wie ein Drehbuch.“


Natürlich, Mama Marit. Dass Marit Bjørgen den Skiathlon gewinnen würde, war Langlauf-Insidern klar. An der Norwegerin, 36, führt in diesem Rennen über 7,5 Kilometer im klassischen und 7,5 Kilometer im freien Stil kein Weg vorbei. Zu stark, zu kraftvoll, zu konsequent tritt die nun 15-fache Weltmeisterin und alleinige Rekordhalterin im nordischen Sport auf. Die 36-Jährige hatte sich nach der Geburt ihres Sohnes im Dezember 2015 in diesem Winter bereits mit vier Siegen zurückgemeldet. Sie sagt: „Es ist schwierig, Mutter und Topathletin zu sein. Von der Goldmedaille habe ich seit der Geburt von Marius geträumt, es ist unglaublich. Als Mutter ist es ganz anders. Es ist so schön, wenn man nach einem schlechten Rennen heimkommt, und der Sohn lächelt.“

Langlauf, Skiathlon Damen (15 km): 1.Bjørgen (NOR) 37:57,5 Min. 2. Pärmäkoski (FIN) + 4,8 Sek. 3.Kalla (SWE) +32,0. 6. Stadlober (AUT) 1:05,4 Min.

Skiathlon, Herren (30 km): 1.Ustjugow (RUS) 1:09,16 2. Sundby (NOR) +6,7 Sek. 3. Krogh (NOR) 31,8; 31. Hauke (AUT) 3:40,8 Min.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.02.2017)

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