Anna Gasser: Die ersten Sprünge der neuen Saison

Für Freestyle-Snowboarderin Anna Gasser startet am Samstag in Mailand mit dem Weltcup-Auftakt im Big Air die Wettkampf-Saison des Olympia-Winters.

Nach ihren herausragenden Erfolgen der vergangenen Saison u.a. mit WM-Gold im Big Air, dem Gewinn des Freestyle-Weltcups und Auszeichnungen wie die zur Action-Sportlerin und Österreichs Sportlerin des Jahres sind die Erwartungen an die Kärntnerin groß.

Den Beginn des Slopestyle-Weltcups Anfang September in Neuseeland hatte Gasser verpasst, nach einer Schienbeinkopfprellung am linken Bein zog die 26-Jährige in Australien ein konzentriertes Training vor. Das sollte sich in Mailand nun schon bemerkbar machen. Ein für vergangenen Samstag in Kopenhagen vorgesehen gewesener Weltcup war wegen Organisationsproblemen abgesagt worden, nun geht es in der Lombardei los.

Anna Gasser wurde 2018 zu Österreichs Sportlerin des Jahres gewählt. GEPA pictures

Wie im Vorjahr teilte sie sich die Bühne mit Skistar Marcel Hirscher. GEPA pictures

Die 27-Jährige blickt auf ein Traumjahr zurück.

Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang sprang sie im Big-Air-Bewerb zur Goldmedaille... APA/HELMUT FOHRINGER

...und erfüllte sich einen Kindheitstraum. APA/HANS KLAUS TECHT

Die Enttäuschung über den Slopestyle-Bewerb, bei dem sie vom Wind verweht worden war, war damit vergessen. GEPA pictures

Mitte November hat sie einen neuen Meilenstein in der Freestyle-Szene gesetzt. Als erste Frau landete sie einen "Cab Triple Underflip 1260", einen verkehrt angefahrenen dreifachen Rückwärtssalto mit halber Drehung. GEPA pictures

Zehn Tage später gewann sie in Peking den Weltcupbewerb im Big Air. GEPA pictures

Schon im Vorjahr hatte sie nicht nur drei Goldmedaillen bei den X-Games gewonnen, sondern auch den Weltmeistertitel - und das mit einem perfekten Score von 100 Punkten im letzten Run.

Im Sommer 2017 bekam Gasser den ESPYS-Award als beste weibliche Actionsport-Athletin verliehen.

Über sich selbst sagt Gasser: "Ich bin ein Kärntner Mädel, das die Natur und Berge liebt."

Bevor Gasser zu einer der besten Snowboarderinnen der Welt aufstieg, war sie leidenschaftliche Kunstturnerin. Sie kürte sich vier mal zur Österreichischen Staatsmeisterin in der Sportakrobatik.

Erst mit 17 Jahren stand sie zum ersten Mal auf dem Snowboard. Noch heute sei sie vor jedem Wettkampf nervös, "aber ich brauche diese Spannung, um gute Leistungen zu bringen."

Nicht fehlen dürfen bei Contests Gassers Glückssocken, die sie oft eine ganze Saison lang trägt - und natürlich auch wäscht.

Gasser war die erste Frau, die bei der WM 2017 in der Sierra Nevada einen Double Cork 1080 im Wettkampf landete.

Privat ist sie mit Snowboard-Kollegen Clemens Millauer (rechts) liiert. GEPA pictures

Jetzt ist sie auf dem Kreischberg unterwegs. GEPA pictures

Im Fokus steht die Qualifikationsmöglichkeit für Olympia, Big Air wird in Pyeongchang einer der neuen Bewerbe im Zeichen der Fünf Ringe sein. Klar, dass da neben Gasser mit Jamie Anderson (USA) und Katie Ormerod (GBR) auch andere Asse genannt haben. Weiter geht der Weltcup am 24./25. November in China, am 2. Dezember in Mönchengladbach, vom 7. bis 10. Dezember in Copper Mountain sowie vom 21. bis 25. März in Quebec.

Gasser fährt auch in den kommenden Monaten wieder zweigleisig, will auch im Slopestyle mitmischen. Da geht es auf Weltcup-Ebene vom 24. bis 26. November in Stubai weiter. Es folgen vom 21. bis 23. Dezember Font Romeu/FRA, vom 10. bis 13. Jänner Snowmass/USA und vom 18. bis 20. Jänner Mammoth Mountain/USA. Nach Olympia stehen am 2./3. März Silvaplana/SUI und vom 14. bis 16. März die Seiseralm auf dem Programm.

Mailand-Vorjahressiegerin Gasser hatte angekündigt, ihre Karten im Saisonverlauf erst so spät wie möglich auf den Tisch zu legen. Sie wird also bei diesem Wettkampf wohl noch nicht ihr ganzes Potenzial ausspielen. Qualifikation (13.50 Uhr) wie Wettkampf (19.00) werden jedenfalls am Samstag ausgetragen.

(APA)