Stefan Kraft und der Absprung in die nächste Erfolgssaison

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Skispringen. Doppel-Weltmeister Stefan Kraft peilt neuerlich den Weltcup-Gesamtsieg an, er nennt Tournee, Skiflug-WM und Olympia als Ziele. Coach Heinz Kuttin sagt vor dem Start in Wisla: "Wir gehen von Höhepunkt zu Höhepunkt!"

Seit Janne Ahonen vor zwölf Jahren hat es kein Skispringer geschafft, den Weltcup-Gesamtsieg im darauffolgenden Winter zu wiederholen. Stefan Kraft tritt in der am Wochenende startenden und an Höhepunkten reichen Saison auch an, es dem Finnen gleichzutun. "Zum zweiten Mal so eine Serie hinzulegen, ist das große Ziel", sagte der Pokalverteidiger und Doppel-Weltmeister.

Acht Weltcup-Siege hat Kraft im vergangenen Winter gefeiert. Zwei davon am Schauplatz der kommenden Skiflug-WM in Oberstdorf und einen bei der Olympia-Generalprobe für 2018 in Pyeongchang. Die Winterspiele in Südkorea im Februar stehen auch für den 24-jährigen Pongauer in der Wertigkeit ganz oben.

Doch vorerst liegt der Fokus auf den kommenden Bewerben, das erste Highlight ist die Vierschanzen-Tournee, im Jänner folgt noch die Skiflug-WM. "Gleich gut reinzustarten ist wichtig", betonte Kraft vor dem Saison-Auftakt in Wisla. Der Weltcup beginnt mit der ab heuer auch für die Top Ten verpflichtenden Qualifikation am Freitag (18.00 Uhr). In Polen war Kraft im Jänner beim Doppelsieg von Kamil Stoch vor zehntausenden Fans Zweiter und Vierter gewesen.

Doppel-Olympiasieger Stoch war 2016/17 der schärfste Rivale Krafts im Gesamt-Weltcup gewesen, mit Abstand folgten der Norweger Daniel Andre Tande und der Deutsche Andreas Wellinger. Sie alle sollten auch in der Olympia-Saison zu den Favoriten zählen. Abzuwarten bleibt, ob der Pole Dawid Kubacki, der im Weltcup noch nie auf dem Podest stand, an seine fünf Siege im Sommer-GP anschließen kann.

Kraft führt das siebenköpfige ÖSV-Team an, in dem der zweifache Gesamtsieger Gregor Schlierenzauer nach einem Seitenbandeinriss im Knie zumindest auf den ersten drei Stationen fehlt. "Der Auftakt wird spannend. Aber ich weiß, dass ich gut drauf bin. Meine Sprünge sind stabil", betonte Kraft.

Seinem Zimmerkollegen Michael Hayböck fehlt nach einem Mitte Oktober erlittenen Bänderriss im Knöchel noch der letzte Feinschliff. Der Doppel-Staatsmeister absolvierte am Dienstag noch ein Sprungtraining. Die bei Anfahrt und Absprung so wichtige Beweglichkeit im Sprunggelenk wird immer besser, die Erwartungen für Wisla sind aber nicht allzu hoch gesteckt.

Routinier im Aufgebot von ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin ist der 32-jährige Manuel Fettner. Der Ex-Team-Weltmeister jagt in seiner 18. Saison dem ersten Sieg nach. Dass es möglich ist, bewies der Tiroler mit zwei dritten Rängen in der vergangenen Saison. Manuel Poppinger, der nach einem Kreuzbandriss in den Kreis der Elite zurückkehrt, und Markus Schiffner gelten als Kandidaten für Top-Ten-Platzierungen, Clemens Aigner und Daniel Huber sollen sich im Vergleich mit der Weltelite bewähren.

Für einen Trainer gilt Team-Edelmetall bei einem Großereignis als Nonplusultra, doch für Heinz Kuttin sind die Winterspiele in Pyeongchang noch weit weg. "Wir gehen von Höhepunkt zu Höhepunkt", sagte der 46-jährige Kärntner. "Für uns ist es trotz der Verletzungen wichtig, als Team stark aufzutreten."

Mit Kraft, Hayböck und Rekord-Gewinner Schlierenzauer hat Kuttin drei Siegspringer in seinen Reihen. Andreas Kofler beginnt den Winter im Kontinentalcup, weitere Athleten sollen den Anschluss an die Spitze finden. "Der Mittelbau ist wieder stärker geworden", betonte Kuttin und sprach damit u.a. Schiffner, Aigner und Huber an. "Wir haben vier Leute, bei denen es Richtung Top 15 bis 10 geht. Sie hanteln sich rauf."

ÖSV-Team für Weltcup-Auftakt in Wisla: Clemens Aigner, Manuel Fettner, Michael Hayböck, Daniel Huber, Stefan Kraft, Manuel Poppinger, Markus Schiffner

(Schluss) ef/tos

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