Der "Akt" Toni Sailer

2. Herren-Abfahrts-Training in Kitzbuehel/Sailer (AUT)
2. Herren-Abfahrts-Training in Kitzbuehel/Sailer (AUT)APA
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Toni Sailer, Österreichs Jahrhundertsportler, soll 1974 eine Vergewaltigung begangen haben. Die Erzählungen nehmen seitdem verschiedene Wege, es soll eine Prostituierte gewesen sein, ein Trick, Sailer beteuerte stets seine Unschuld. Dennoch, Österreichs Politik intervenierte.

Österreichs Jahrhundertsportler Toni Sailer ist gut acht Jahre nach seinem Tod mit einer Affäre aus dem Jahr 1974 in den medialen Mittelpunkt gerückt. "Der Standard" sowie die Online-Medien dossier.at und oe1.orf.at berichteten am Mittwoch von einem "Akt Toni Sailer". Demnach soll Sailer vor 44 Jahren in Zakopane eine Polin verletzt haben.

Sailer, damals ÖSV-Sportdirektor und als solcher beim Alpin-Weltcup in Zakopane, soll später von einer polnischen Prostituierten der Vergewaltigung bezichtigt worden und von der Polizei festgenommen worden sein. Nach Intervention der österreichischen Regierung in Polen soll der Vorwurf von Notzucht auf Körperverletzung heruntergestuft und schließlich das Verfahren eingestellt worden sein.

Sailer hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen und behauptet, dass ihm eine Falle gestellt worden sei. Diese Aussage bestätigten auch die beiden "beteiligten" Vertreter einer Skifirma, die ebenfalls in diesem Hotel waren. "Das Verfahren gegen Sailer wurde wegen Fehlens eines strafbaren Tatbestandes eingestellt", erklärte der damalige ÖSV-Präsident Kurt Schlick (1975).

Die Kitzbüheler Skilegende hat mit drei Olympiasiegen 1956 in Cortina d'Ampezzo und insgesamt sieben Weltmeister-Titeln Ski-Geschichte geschrieben und war 1999 zu Österreichs Jahrhundertsportler gewählt worden.

Sailer erlag am 24. August 2009 im Alter von 73 Jahren einem Krebsleiden, auch das Opfer soll nicht mehr am Leben sein.

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