Höfl-Riesch krönt sich überraschend zur Gold-Marie

Maria Höfl-Riesch jubelt
Maria Höfl-Riesch jubeltAPA-FOTO: ROBERT PARIGGER
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Maria Höfl-Riesch siegte in der Super-Kombination vor Tina Maze. Vor kurzem hatte Markus Wasmeier die Deutsche noch heftig kritisiert. Nicole Hosp fuhr dank Slalom-Bestzeit zu Bronze.

Schladming. Sie blickte gebannt auf die Planai, im Wissen, zumindest Silber in der Tasche zu haben. Ganz oben, da machte sich mit Tina Maze die große Favoritin bereit, um in den Ring im Kampf um ihre zweite Gold-Medaille zu steigen. Aber Tina Maze, die große Saison-Dominatorin, war im Slalom nicht in der Lage, eine Bestleistung zu zeigen. Schon bei der zweiten Zwischenzeit lag die Slowenin hinten, das Rennen war für sie nicht mehr zu gewinnen. Maria Höfl-Riesch hatte es geschafft, die 28-jährige Deutsche, triumphierte in der Super-Kombination. Sicher auch ein Akt der persönlichen Genugtuung.

Die zweimalige Olympiasiegerin von Vancouver 2010 , Weltmeisterin von 2009 und Gesamtweltcupsiegerin 2011 war mit einer eher gedämpften Erwartungshaltung nach Schladming angereist. Sie hat es in diesem Winter nur zweimal aufs Podest geschafft, das stimmte sie nicht sonderlich zuversichtlich. „Ich gehöre nicht zu den Favoriten“, hat sie vor einigen Tagen gesagt. „Aber ich will für eine Überraschung sorgen.“

Das ist Maria Höfl-Riesch auf der Planai gelungen. Und sie hat damit auch die beste Antwort auf die Kritik von Markus Wasmeier gegeben. „Maria wird bei dieser WM keine Rolle spielen“, hat die deutsche Ski-Legende behauptet. Jetzt könnte man sagen: „Wasi, hast du das gesehen?“

Die Deutsche, die bei der WM dahoam in Garmisch-Partenkirchen zum Gesicht der Titelkämpfe gemacht wurde, aber die erhoffte Goldene nicht geschafft hat, machte im Moment der Entscheidung beinahe einen Luftsprung. „Das ist das Höchste, was man sich vorstellen kann“, sagte sie in einer ersten Reaktion. „Ich bin überwältigt. Mein Ziel war es, hier eine Medaille zu gewinnen – und jetzt ist es sogar Gold geworden.“
Vorzeichen auf Erfolg, sagt sie, hätte es eigentlich keine gegeben. „Es ist nicht gut gelaufen für mich, vor allem in den letzten Wochen. Das letzte Selbstvertrauen hat gefehlt.“ Mit einem Schlag ist es aber wieder da. Im Kombi-Slalom erzielte die 28-Jährige sogar die zweitbeste Zeit. Sie war im Stangenwald schneller als Tina Maze. Das war der Schlüssel zum Erfolg. „Ich bin zuletzt zweimal ausgefallen, bin zu konservativ gefahren. Aber jetzt habe ich endlich auch wieder Glück gehabt.“ Und wurde zur Gold-Marie.

Zu viel Druck für Maze

Tina Maze übte Selbstkritik, fand jedoch lobende Worte für die Veranstaltung. „Diese Atmosphäre war großartig. Es waren so viele Fans von mir da. Aber das hat mir auch großen Druck gemacht. Im Slalom habe ich zu viel gebremst, ich hatte zu viel Respekt. Aber Silber ist auch ein Super-Erfolg.“

Überglücklich war Nicole Hosp. Die routinierte Tirolerin ist eine echte Allrounderin geworden. „Die Abfahrt hat mir getaugt, da ist es wie in alten Zeiten gelaufen.“ Im Slalom war sie sogar die Schnellste. Das stimmt sie für den Spezialslalom optimistisch: „Da will ich jetzt noch eine Medaille holen.“ Bronze versetzt sie in ein Hochgefühl. „Das ist Balsam auf meiner Seele.“

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